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"Virtuelle Spiritualität?" – "Wenn wir weiterhin die Welt als bloßen Mechanismus betrachten, wird die Welt allmählich zu einem bloßen Mechanismus werden" - dieser Satz des US-amerikanischen Philosophen Owen Barfield steht als Warnung über, durch die "Cyber-Revolution" im vergangenen Jahrzehnt ausgelöste Wirklichkeits - und Wahrnehmungsveränderungen, vieler Menschen. Dies ist schon jetzt bei der Generation der Computer-Kids feststellbar. Im Falle der jüngsten Ankündigungen mancher Genforscher in Sachen Menschen-Klonung wird klar, dass diese mechanistische Wahrnehmungsveränderung auch radikale Auswirkungen auf lebende Organismen hat, allen voran der Mensch. Doch auch der Cyberspace birgt - neben vielen Vorteilen und Annehmlichkeiten - auch erhebliche Risiken mit sich. Beispielsweise taucht die Frage auf, ob wir mit Zunahme von abstrakt-virtuellen Bildern unsere Vorstellungskraft zu verlieren drohen. Die Vorstellungskraft begreift Polaritäten, ist eine Schnittstelle von Gefühl und Vernunft. Dia Abstraktion hingegen nivelliert Polaritäten, reduziert die Welt auf Pixel-Abbildungen, deren symbolischer (d.h. zusammen-haltender) Sinn abhanden kommt. Die Abstraktion der virtuellen Welt führt letztlich in den Nihilismus, zerstört die Welt. Solche Entwicklungen bleiben nicht ohne Wirkung auf die Religionen, insbesondere das Gottesbild. Logos geht den neuen Problemen und Herausforderungen nach, die die Cyberwelt für Philosophie und Theologie darstellt. Gestaltung: Johannes Kaup
Letztes Update dieser Seite am 08.07.2003 um 15:11 |