Logos startet mit dieser Sendung eine monatliche Studio-Diskussions-Reihe unter dem programmatischen Titel "Religion im Diskurs".

Die USA erleben nach den verheerenden Terroranschlägen eine neue Welle des Patriotismus und der Kriegsbegeisterung. US-Präsident Georg W. Bush hat die Entschlossenheit der USA zum Handeln bekräftigt. Dieser "Kreuzzug, dieser Krieg gegen den Terrorismus" sei ein "Kampf des Guten gegen das Böse", das Gute aber werde siegen, unterstrich Bush. Nun sei die Zeit gekommen, "den ersten Krieg des 21. Jahrhunderts" zu führen und zu gewinnen."

Durch die kämpferische Rhetorik der letzten Tage bekommt die Frage nach dem "gerechten Krieg" neue Aktualität. Dass Töten und der Krieg die Menschheitsgeschichte schon von Anfang an geprägt haben, daran lässt auch die Bibel mit ihrer Erzählung des Brudermords von Kain an Abel keinen Zweifel. Wie aber soll man sich gegen Gewalt wehren? Sind Angegriffene ihrerseits im Recht einen Krieg zu führen, der auf die Ausrottung des anderen abzielt? Werden überhaupt die Motive und Ursachen analysiert, weshalb der inhumane Terror sich immer wieder neu entwickelt? Ist "Vergeltung" nicht nur eine sanftere Rhetorik des "Hasses?" Lässt sich der von Augustinus geprägte Begriff des "gerechten Krieges", der ganz engen und strengen Kriterien unterlag überhaupt für die modernen Kriege mit ihrem technischen Vernichtungspotenzial anwenden?

Gestaltung: Johannes Kaup