Logos - Theologie und Leben
Samstag, 27. 11. 99 - 19.05 Uhr - 19.30 Uhr, Radio Österreich 1

Die Kirchen zwischen Tradition und Postmoderne

Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer der großen christlichen Konfessionen sinkt, das zeigen die statistischen Erhebungen der letzten Jahre deutlich. Gleichzeitig nimmt das religiöse Interesse deutlich zu. Und dieser Trend ist in ganz Europa festzustellen.

Die Trendwende liegt in den Jahren 1968 - 1973: allein in diesen fünf Jahren sank die Kirchlichkeit um fast ein Drittel. Und nicht nur die Kirchen, sondern z.B. auch die traditionellen Arbeiterbewegungen sind vom Schwund des Zugehörigkeitsgefühls betroffen. Das hängt zum einen mit dem Wandel der Gesellschaft zusammen: die Industrialisierung löst die Menschen aus ihrer gesellschaftlichen Einbindung und macht sie zur frei verfügbaren Arbeitskraft. Zum anderen hängt es aber auch mit einem Wandel des Kirchen- und Gottesbildes zusammen. Die Kirche als "Sakral-Bürokratie" und Gott als strafender Richter erscheinen den meisten nicht mehr glaubwürdig.

Das Bild eines heilenden und liebenden Gottes, das sich in den Evangelien findet, hat dagegen an Glaubwürdigkeit zugenommen. Es wird zum Maßstab der Erwartungen an die christlichen Kirchen.

Gestaltung: Ursula Baatz

Letztes Update dieser Seite am  08.10.2002 um 10:27 von Marcus Marschalek