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Sonntag, 16. 01. 2000 - 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1

"Der Donnerträumer" – Richard Erdoes

Richard Erdoes, Sohn eines ungarischen Opernsängers und einer Österreicherin, mußte wegen seines politischen Engagements gegen die Nationalsozialisten zunächst aus Berlin und später aus Wien fliehen. In Berlin gab der gelernte Grafiker, Illustrator und Fotograf eine Untergrundzeitschrift heraus, in Wien arbeitete er als Autor und Karikaturist für die Zeitschriften "Der Tag" und "Die Stunde".

1940 emigrierte er über Paris und London in die USA. Dort begann er, sich intensiv mit den indigenen Völkern Nordamerikas zu beschäftigen, und sich für ihre Rechte einzusetzen. Er publizierte zahlreiche Bücher über Kultur, Geschichte und Leben der Indianer. In seinem Fotoarchiv finden sich einzigartige Bilder, die das Leben der Indianer in den Reservaten dokumentieren.

In den USA gilt der heute 88jährige Erdoes als einer der größten Kenner indianischer Kulturen. Der "Heyoka", der "Donnerträumer", eine Gestalt aus der indianischen Mythologie, der mit seinen Späßen die Tragik des Lebens der Indianer erträglich macht, wurde zur Leitfigur seines eigenen Lebens. "Der Donnerträumer" heißt denn auch seine kürzlich erschienene Autobiografie, in der er humorvoll und anekdotenhaft sein Leben in Budapest, Berlin und Wien bis 1938 erzählt. Im November 1999 würdigte Österreich seinen Einsatz für die Indianer: in seinem Heimatort Santa Fe, New Mexico, wurde ihm das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse überreicht.

Gestaltung: Judith Brandner

 

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Letztes Update dieser Seite am  31.03.2000 um 11:02 von Marcus Marschalek