Der Einsatz von "Oma Donka" - wie sie liebevoll genannt wird - gilt den Ärmsten Bulgariens. Inmitten der Wendejahre hat die rüstige 83jährige seit 1990 einen Hilfsdienst für Notleidende aufgebaut. Nach dem System von "Essen auf Rädern" bringen freiwillige Helfer armen und kranken Menschen - meist zu Fuß - eine warme Mahlzeit täglich. 1994 gründete Donka Paprikowa in Sofia das "Hospiz der Barmherzigkeit", in dem rund 60 Kranke und Sterbende betreut werden. "Oma Donka" kümmert sich auch um die vielen Straßenkinder und Waisen.

1915 in Bulgarien geboren erhielt Donka Paprikowa - durch die Unterstützung eines wohlhabenden Onkels - die Möglichkeit, eine höhere Schule zu besuchen. Sie studierte deutsche Philologie und Sozialwissenschaften in der Schweiz. Sie war als Sozialarbeiterin in einer bulgarischen Fabrik tätig, bis sie einen Mann heiratete, der zahlreiche Regierungsämter inne hatte und zeitweilig auch als bulgarischer Botschafter in Rußland tätig war. Mit der Machtübernahme der Sozialisten 1946 war diese politische Karriere zu Ende. Das Ehepaar verdiente ihr Geld fortan als Sprachlehrer und Übersetzer.

Donka Paprikowa gründete schließlich einen "Rentnerclub" und nahm Arme und Schwerkranke bei sich in der Wohnung auf. Inzwischen kennt man die unermüdliche "Oma Donka" in ganz Bulgarien.

Gestaltung: Johannes Kaup