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Sonntag, 12. 03. 2000 - 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

"Das Fräulein mit dem Schleier" – Lizzie Lobstein

Immer schon hat sie "eine wunderbare Beziehung zu Papier und Bleistift" gehabt, immer schon hat sie geschrieben: Lizzie Lobstein, geborene Krampflicek, in Ottakring geboren, in Buenos Aires zu Hause. "Wie besoffen" vom Geruch der Druckerschwärze bahnt sich die Sekretärin eines ungarischen Ganslimporteurs im Wien der Zwischenkriegszeit einen Weg zum Journalismus: über die Hilfstätigkeit bei einem Schriftsteller und erste Gerichtssaalberichte bis hin zur festen Mitarbeiterin im Vorwärts-Verlag.

"Das Fräulein mit dem Schleier", wie Lizzie von den Kollegen genannt wird, zeichnet sich durch eine Weite von Herz und Verstand aus: ihre Reportagen - aus der Welt der verelendeten Arbeiterschaft hier, der Reichen und Schönen von Film und Theater da - werden zu einem Markenzeichen.

 

1936, früh genug, knickt der herandräuende Nationalsozialismus die junge Karriere. Lizzie Krampflicek empfindet es unter ihrer Würde, Filmskripte unter falschem Namen zu schreiben und wandert nach Buenos Aires aus. Beim "Argentinischen Tagblatt" lebt das Wiener Talent in späteren Jahren noch einmal auf und gewinnt mit leichter Hand die Leserschaft für sich und ihr soziales Engagement.

Gestaltung: Elisabeth Ohnemus

 

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Letztes Update dieser Seite am  02.12.2002 um 14:53 von Marcus Marschalek