Menschenbilder Sonntag, 02. 04. 2000 - 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1
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"Der Friede beginnt im eigenen Haus" Keine Prominentenallüren, nicht von der Macht verführt. - Das Leben der Kirchschlägers verlief vor, während und nach der Bundespräsidentenzeit Rudolf Kirchschlägers einfach, wenn auch nicht durchschnittlich. Stets zeichneten ihn Gesprächskultur und ein ausgeprägtes Gefühl für soziale Gerechtigkeit aus. Getragen wurde diese Haltung von einem starken Glauben. Rudolf Kirchschläger, der mit 11 Jahren Waise wurde, schätzte den Wert der Familie ebenso hoch ein wie den der Menschenrechte. Seine Weigerung, 1938 der NSDAP beizutreten, brachte ihn um sein kleines Stipendium, weshalb er sein Jus-Studium als Werk-Student mit wenig Schlaf und viel Arbeit vollenden mußte. Als namhafter Völkerrechtler bahnte sich in den 60er Jahren eine Freundschaft mit Bruno Kreisky an, der ihn im April 1970 zum Außenminister seines SPÖ-Minderheitenkabinetts berief. Für die Bundespräsidentenwahl vom 23. Juni 1974 stellte die SPÖ den parteilosen Kirchschläger als ihren Kandidaten auf. Er erhielt die klare Mehrheit - und am 18. Mai 1980 die überwältigende. "Der Friede beginnt im eigenen Haus", so nannte Dr. Rudolf Kirchschläger seine "Gedanken über Österreich". Diese Woche verstarb er 85jährig in Wien. Gestaltung: Doris Appel
Wiederholung vom 15.1.1995 |
Letztes Update dieser Seite am 09.04.2000 um 00:15 von Marcus Marschalek