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Sonntag, 11. 6. 2000 - 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1

"Schwebende Leichtigkeit" –
Die Objektkünstlerin Gertrud Parker

Kunst und Leben ineinander fließen zu lassen, das war das Credo der Wiener Werkstätte. Ein Motto, das sich auch die Künstlerin Gertrud Parker zu eigen gemacht hat. Und so steht ihre künstlerische Arbeit einerseits in einer österreichisch-europäischen Tradition, andererseits sind ihre Objekte von den Kulturen indigener Völker, vor allem Lateinamerikas beeinflußt. Daß sie auf die Tradition der Wiener Werkstätte zurückgreift, kommt nicht von ungefähr.

Parker, die heute in San Francisco lebt, wurde 1930 in Wien in eine jüdische und sozialdemokratische Familie geboren. Noch vor dem "Anschluß" flüchtete ihre Familie via Paris in die USA. Ihr Großvater mütterlicherseits, Karl Pick, gehörte zu den Gründungsvätern der ersten Republik, war zwischen 1918 und 1934 Parlamentarier und wurde während des Ständestaates verhaftet. Parkers Vater, Otto Grossmann, war Filmproduzent und leitete die Wiener Arbeiterbank, bis er 1934 von den Austrofaschisten verhaftet wurde.

Die studierte Politologin Gertrud Parker ist seit den 50er Jahren künstlerisch tätig. Darmhäute sind das ausgefallene Material, das sie für ihre künstlerischen Objekte verwendet. Sie bearbeitet die Häute wie Textilien, daraus entstehen Skulpturen, die den Eindruck einer schwebenden Leitigkeit vermitteln. In Verbindung zu Gerüsten aus Stahl und anderen Metallen entstehen reizvolle Gegensätze von Festigkeit und Fragilität.

Gestaltung: Judith Brandner

 

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Letztes Update dieser Seite am  31.05.2000 um 14:05 von Marcus Marschalek