Wichtige Impulse des modernen Ausdruckstanzes gingen
von Österreich aus. Im Wien der 20er und 30er Jahre wurden hier von
Gertrud Kraus, Gertrud Bodenwieser und anderen Tanz-Pionierinnen eigene
Ausdrucksformen entwickelt. 1938 wurde durch den Einmarsch der
Nationalsozialisten eine Weiterentwicklung jäh verhindert. Viele
Tänzerinnen und Tänzer kamen ums Leben, einige konnten ins Ausland
flüchten.
Unter ihnen war auch die 1921 in Wien geborene Wera
Goldmann, die später - in Israel - dem Ensemble der legendären Gertrud
Kraus angehörte. Wera Goldmann interessierte sich aber auch für andere
ethnische Tänze, sie lebte längere Zeit in Indien und Australien,
beschäftigte sich intensiv mit dem Indischen Tanz. Wera Goldmann ist auch
als Filmerin und Lyrikerin bekannt. Berühmt wurde sie durch das von ihr
entwickelte Tanz-Solo des "Dybbuk", das sie - anläßlich eines
Besuchs in ihrer alten Heimat nach vielen Jahren - im Jüdischen Museum
zeigte. Auch bei der diesjährigen Veranstaltungsreihe "Tanz im
Exil" zeigte - die beeindruckend agil und jung wirkende - Wera
Goldmann Proben ihres tänzerischen Könnens.
Gestaltung: Heinz Janisch