Greta Klingsberg, 1929, hat immer mit Musik gelebt. Dreißig Jahre lang
war sie beim Israelischen Rundfunk, in großen Chören und als Pädagogin
tätig. Auf Einladung des Orpheus Trust, der sich der Erforschung und
Veröffentlichung vertriebener und vergessener Kunst widmet, besuchte sie
nun wieder ihre alte Heimatstadt Wien.
Hier wurde sie als Grete Hofmeister geboren, 1938 kam sie mit ihrer
Schwester in ein Waisenhaus nach Brünn, von dort aus wurden die beiden
Mädchen 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Lager sang sie
als Mädchen über fünfzig Mal die Aninka in Hans Krásas Kinderoper
Brundibár. Als Aninka ist Greta Klingsberg bis heute vielen in
Erinnerung.
Gemeinsam mit anderen Kindern wurde sie nach dieser Zeit im Ghetto nach
Auschwitz gebracht. "Das war die einzige Zeit in meinem Leben, in dem
die Musik vollkommen verstummte", sagt Greta Klingsberg heute. Nach
dem Krieg war sie wieder als Sängerin erfolgreich tätig.
Das Porträt einer begeisterten Musikerin.
Gestaltung: Winfried Schneider