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"Mit dem Ohr bei den Menschen" – Der Grazer Diözesanbischof Johann Weber war der längstdienende aktive Bischof in Österreich. Vor 31 Jahren wurde der damalige Stadtpfarrer von Graz-St. Andrä - noch von Papst Paul VI. - zum Bischof ernannt. Er übernahm die Diözese in einer überaus schwierigen Ausgangssituation, die durch den Schock über den Rücktritt von Bischof Josef Schoiswohl und die starke nachkonziliare Polarisierung des Klerus geprägt war. 31 Jahre lang gelang es Bischof Weber mit seinem Bekenntnis zu einer "Kirche des Volkes" ein Klima des Dialogs und des Miteinanders in seiner steirischen Diözese zu gestalten. Weber ist als Kind in einem Arbeitervorort der Stadt Graz aufgewachsen. Auch die Erfahrungen des 2. Weltkriegs, bei dem er noch in der letzten Schlacht im Wechselgebiet als "Kanonenfutter" verheizt werden sollte und verwundet wurde, haben Weber tief geprägt. Nicht nur deshalb hatte Weber stets sein Ohr bei den sogenannten "einfachen, kleinen" Leuten. Auch schmerzhafte Lebensereignisse in seinem Verwandtenkreis haben mit dazu beigetragen, dass er ein "hoffnungsvoll Suchender", ein "offener Zweifelnder" geblieben ist. Er ist ein Bischof, der für viele Gläubige in Österreich ein im Doppelsinn "angreifbarer Menschensorger" geworden ist, dem es darum geht, zwischen den Sorgen der Menschen und den Ängsten der Kirchenleitung Brücken zu bauen. Gestaltung: Johannes Kaup
Letztes Update dieser Seite am 02.12.2002 um 14:53 Startseite "Menschenbilder" Seitenanfang Startseite ORF Religion
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