Wenn ein österreichischer Künstler sich der klassischen Moderne
verbunden fühlt, werden ihm bis heute nicht gerade Rosen auf seinem Weg
gestreut. Zu tiefgreifend waren die Verwüstungen, die der Faschismus
hierzulande auch in der Entwicklung der bildenden Kunst hinterlassen hat,
sodass "die Einführung der abendländischen Kultur in
Österreich", die Adolf Loos vor Augen hatte, immer noch aussteht.
Josef Pillhofer hat als Bildhauer und Zeichner dennoch keine
Kompromisse gemacht. Geboren 1921 in Wien, studiert er ab 1946 bei Fritz
Wotruba, der ihm konsequente Reduktion der Form bis zum Einfachsten
vorführt. Er setzt sich intensiv mit Wilhelm Lehmbruck auseinander. Aber
auch in der Beschäftigung mit Donatello schult Pillhofer die Sicherheit
seines Stils.
Die bleibende Prägung erfährt er schließlich in Paris. Wotruba hat
den jungen Künstler an Ossip Zadkine empfohlen. 1950 trifft er im Atelier
des Russen ein. Paul Celan hat ihn vom Bahnhof abgeholt, und Pillhofer
wird sich auch mit Ingeborg Bachmann eng befreunden.
Heute sagt Josef Pillhofer von jenen Jahren, er sei im Elysium gewesen.
Während Sartre in St.Germain-des-Prés den Existentialismus diskutiert
und Ionescos Stücke aufgeführt werden, bereitet Laurens seine erste
große Ausstellung im Musée d'Art Moderne vor. Pillhofer lernt Giacometti
kennen, besucht Ausstellungen von Braque und Matisse. Er erfährt
französische Klarheit. Die Kubisten und ihre Arbeitsweise, durch
Zusammensetzung Neues zu schaffen, beeinflussen ihn bis heute.
Am 1. Juni feierte Josef Pillhofer seinen 80. Geburtstag.
Gestaltung: Winfried Schneider
Kontaktadresse:
Prof. Josef Pillhofer, Ak. Bildhauer
Meiereistraße 3, Staatsatelier, 1020 Wien
Ausstellungen:
13. Juni 2001: Einzelausstellung in der Galerie Welz, Salzburg
3. Juli 2001: Einzelausstellung in der Galerie Choboth, Wien
Sommer 2001: Ausstellung im Park des Schlosses Ambras, Innsbruck