Menschenbilder

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Sonntag, 16. 09. 2001
14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1

"La vie enchantée" – 
Der Jazzsänger Paul Philippe

Beim großen Jazzwettbewerb gewann er die Silbermedaille. Das war 1937, und das Publikum im Wiener Konzerthaus war mit dem Entscheid der Jury absolut nicht einverstanden. Das Publikum hatte den 19jährigen Wiener Jazzsänger Paul Philipp als Sänger gesehen, und zwar eindeutig. Er sah aus wie Clark Gable, er sang wie später Crosby uns Sinatra. Eine große Karriere schien sich abzuzeichnen.

Der Anschluss machte alle künstlerischen Pläne zunichte. Paul Philipp stand gerade in Frankreich auf der Bühne, als die Nazis in Wien einmarschierten. Als Jude war an eine Rückkehr nicht zu denken. Es folgten zwar noch große Engagements in Paris, Cannes und Nizza, aber bald musste Paul Philipp auch aus Frankreich flüchten. Zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien.

Was in Wien so vielversprechend begonnen hatte, ließ sich nach dem Krieg nicht mehr fortsetzen. Statt ein großer Jazzstar zu werden, studierte er und wirkte schließlich als Psychologe in Kalifornien.

Die Passion für Chansons und Swing verging aber in all den Jahren nie, und auch der satte Bariton, diese Cronner-Stimme, blieb Paul Philipp bis heute erhalten. Und so spielte der Sänger eine CD ein mit klassischen Chansons. Im Alter von 80 Jahren. Die erste Platte seines bewegten Musikerlebens.

Gestaltung: Winfried Schneider

 

Letztes Update dieser Seite am  09.09.2002 um 15:33

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