Susan E. Cernyak-Spatz kämpft gegen das Vergessen an -
z.B. mit ihrer Tätigkeit als Professorin an der University of North
Carolina: sie lehrt Shoa-Geschichte aus der Perspektive von erzählter
Geschichte.
1922 wurde sie in Wien geboren, 1938 emigrierte sie
nach Prag. Von 1942 - 45 war sie in den Lagern Theresienstadt, Auschwitz
und Ravensbrück. Sie überlebte den Todesmarsch von Auschwitz, dem
tausende Menschen zum Opfer gefallen waren. 1945 ging sie in die USA. Im
Alter von vierzig Jahren begann sie ein Studium der Germanistik und
promovierte 1973 mit einer Arbeit über die Literatur deutschsprachiger
Schriftsteller, die über den Holocaust geschrieben hatten. So
beschäftigte sie sich intensiv mit den Tagebüchern von Eva Noack-Mosse,
einer Journalistin und Überlebenden des KZ Theresienstadt, die 1945 ihre
Erinnerungen an das Lager niederschrieb. Dieses Tagebuch schildert die
letzten Monate von Theresienstadt und die Befreiung aus der Sicht einer
Frau. Cernyak-Spatz hat das Dokument übersetzt, um den Inhalt der
Holocaust-Forschung zugänglich zu machen.
Gestaltung: Judith Brandner