"Geboren 1932. Aufgewachsen in Iserlohn (Westfalen). Früh Organistendienst. Als kleiner Junge von acht Jahren beherrschte ich eine Orgel mit drei Manualen und 50 Registern." Als der unmusische Pfarrer sich wegen des Vortrags einer Hindemith-Sonate während des Gottesdienstes schriftlich beim Vater beschwert und sich das "atonale Gewimmer" verbittet, steht der erste Berufswunsch fest: "Organist werde ich nicht!" Stattdessen spielt Alfons mit seinem älteren Bruder vierhändig Klavier. Als "Duo Kontarsky" erlangen sie später Weltruhm. 1983 erkrankt der Bruder schwer und die steile Karriere findet ein jähes Ende. Doch Alfons Kontarsky ist nicht nur ein begeisterter und begeisternder Lehrer, er startet auch mit sechzig Jahren noch einmal eine neue Karriere als Solist. Fragen nach einem Hobby werden so beantwortet: "Ein Hobby ist eine Erfindung für Leute, die einem ungeliebten Beruf nachgehen. Trifft bei mir nicht zu! Trotzdem: 1. Pilzexperte 2. Amateurkoch 3. Weintrinker 4. Gourmet 5. Wandert im Gebirge 6. Schwimmt gerne 7. An und für sich gutes Gedächtnis wird durch Erlernen von Gedichten geschult". (Aus dem Stegreif können an die hundert Gedichte von Busch, Morgenstern, Ringelnatz und Kästner rezitiert werden). Ansonsten ist Alfons Kontarsky nach eigener Aussage "friedfertig und pflegeleicht".

Das Porträt eines ungewöhnlichen Musikers.

Gestaltung: Mirjam Jessa