Adolf Frohner wurde 1934 in Groß-Inzersdorf in Niederösterreich
geboren. Zwar wurde ihm die Aufnahme an die Akademie der bildenden Künste
wegen "mangelnder Eignung zur Malerei" in den fünfziger Jahren
verwehrt. Trotzdem entschloss sich Adolf Frohner mit Unterstützung seines
Mentors Herbert Boeckl, eine Künstlerlaufbahn einzuschlagen. Nach
autodidaktischen Malereien, orientiert an Cezanne, Picasso, Gris, Leger
und Paul Klee, fand Frohner 1960 zur frei gestikulierenden Malerei, die
später in den Aktionismus mündete. In Paris arbeitete er im Atelier des
berühmten "neuen Realisten" Daniel Spoerri.
Nach Wien zurückgekehrt, sorgte Frohner 1962 gleich für einen
Skandal: Zusammen mit Hermann Nitsch und Otto Mühl mauerte er sich drei
Tage ein und gab das Manifest "Blutorgel" heraus - der
"Wiener Aktionismus" war geboren. Wenig später trennte sich
Frohner wieder von der Gruppe, da er nicht vor Publikum arbeiten wollte.
Seinen Lebensunterhalt verdiente sich der freischaffende Maler und
Grafiker teils als Messegestalter, Auslagenarrangeur oder Geometergehilfe.
Der internationale Durchbruch gelang Frohner 1969 bei der Biennale Sao
Paulo sowie ein Jahr später bei der Biennale Venedig. 1972 wurde der
mittlerweile gefeierte Künstler als Professor an die Hochschule für
angewandte Kunst berufen, wo er nun eine Meisterklasse für Malerei
leitete und zum stellvertretenden Rektor gewählt wurde.
Derzeit ist Adolf Frohner eine große Retrospektive im Wiener
Kunstforum gewidmet.
Gestaltung: Mirjam Jessa