Menschenbilder
Sonntag, 19. 09. 1999 - 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, Radio Österreich 1
"Beruf: gescheiterter Friedensstifter" Ruwen Moskovicz und seine Träume von einer Welt ohne Krieg
Ruwen Moskovicz, ein rüstiger Siebziger, zählt zu dem, was man israelisches Urgestein nennen könnte. Er war 19 Jahre alt, als er auf gefährliche und eher abenteuerliche Weise sein Heimatland Rumänien verließ und mit seinen Blütenträumen von einer neuen, einer friedlichen und gerechten Welt in Israel landete. Er ist einer jener Menschen, die mit ihrem Fleiß, ihren Idealen und ihrer Hände Arbeit dieses Land aufgebaut haben. Zuerst arbeitete er als Baggerfahrer in seinem Kibbuz und später, als man ihn hinausdrängte, weil er sich weigerte, palästinensisches Land in Besitz zu nehmen, verdingte er sich als Lohnarbeiter im Hafen von Haifa.
Nachdem er merkte, daß Israel sich immer weiter von seinen idealistischen Träumen wegbewegte und in die nationalistische Falle der Gewalt tappte, versucht er gemeinsam mit Freunden ein Zeichen zu setzen und gründete das Friedensdorf Neve Shalom, in dem Familien verschiedenster Rassen und Religionen zusammenleben sollten, um den Beweis zu erbringen, daß die sensible Region ein Miteinander und nicht ein Neben- oder Gegeneinander braucht. Dieses Modell ist bis heute erfolgreich, aber allein geblieben. Ruwen Moskovicz hat sich aber nicht nur innerhalb von Israel mit den Friedenstätern vernetzt und verbündet, sondern konnte auch Freundesgruppen in Europa, vor allem in Deutschland dazu bringen, die Sache des Friedens aktiv zu unterstützen.
Gestaltung: Dolores Bauer
Letztes Update dieser Seite am 28.10.2002 um 12:50 von Marcus Marschalek