Themen:
* In
der Volksrepublik China sind die Christen eine kleine
verfolgte Minderheit. Etwa zehn Millionen Christen leben in dem
Riesenreich mit mehr als einer Milliarde Einwohner. Und sie waren
vor allem in der sogenannten "Kulturrevolution" schweren
Verfolgungen ausgesetzt. Die Katholiken waren davon besonders
betroffen: Die Verbindung mit dem Papst wurde ihnen als
Landesverrat ausgelegt. So kam es zur Spaltung in die papsttreue
Untergrundkirche und die regimetreuen "patriotischen Vereinigungen".
Doch allmählich beginnt sich jetzt der
eiserne Griff des
kommunistischen Regimes zu lockern, berichtet der China-Experte
und Jesuiten-Pater Luis Gutheinz. Die Kirchen seien gestärkt aus
der "langen Nacht der Verfolgung" hervorgegangen. Die Differenz
zwischen papsttreuem Untergrund und den patriotischen Vereinigungen
verschwindet schrittweise - weil das Regime wieder eine Verbindung
mit Rom zulässt.
Gutheinz zieht daraus vor allem eine
theologische Lehre: Die
Verbindung mit dem Papst sei nicht das Wesentliche am
katholischen Glauben. Wenn es die Umstände erfordern, müsse
diese Verbindung auch geleugnet werden, um das Leben der Kirche
aufrechtzuerhalten. Die Kirche Chinas habe vorgelebt, wie eine
brutale Verfolgung überstanden werden kann - um dann in einer sich
normalisierenden Situation die Verbindung mit Rom wieder
aufzunehmen.
Hören Sie ein ausführliches Gespräch mit
dem aus Tirol stammenden
Jesuiten-Pater über die Lage der Christen in China in der Sendung.
Gestaltung: Markus
Veinfurter
|