Eveline Goodman-Thau

Praxis - Religion und Gesellschaft
Montag 7. 5. 2001 um  21.31 Uhr - 22.00 Uhr, Radio Österreich 1

Themen:

 

*Eine der letzten Männerdomänen ist jetzt auch
offiziell gefallen. Eveline Goodman-Thau wurde gestern
als erste Frau in Österreich in das Amt eines jüdischen
Rabbiners eingeführt. Sie wird aber nur in der kleinen
liberalen Gruppe Or Chadasch tätig sein - denn in den
orthodoxen Kreisen der Kultusgemeinde werden
Rabbinerinnen grundsätzlich abgelehnt. Selbst der
moderate Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg zeigt
sich skeptisch gegenüber seiner neuen Kollegin.

Ein Bericht über die Amtseinführung und die Konflikte
zwischen liberalem und orthodoxem Judentum.

Gestaltung: Markus Veinfurter

Or Chadasch

* Am kommenden Sonntag wählt das Baskenland. Mehr
als vielleicht anderswo in Europa steht hier die Kirche
im Mittelpunkt eines erbitterten politischen Disputs. Statt
die nationalistischen "Auswüchse" zu verurteilen, die
Gewalt der Separatisten zu geißeln, den Terrorismus in
allen seinen formen anzuklagen - so der Vorwurf -
beziehen die Priester keine eindeutige Position.

Gestaltung: Josef Manola

 

* Buchtipps:

In der Sendung besprochene Bücher:
Walter M. Leibowitz jr. "Lobgesang auf Leibowitz",
Heyne Verlag
Franz Gruber "Im Haus des Lebens. Eine Theologie
der Schöpfung", Pustet-Verlag
Ulrich Körtner "Verantwortung für das Leben. Grund-
fragen der Bioethik und der medizinischen Ethik",
Neukirchener Verlag

Weitere Buchempfehlungen:
Bernhard Pörksen "Abschied vom Absoluten.
Gespräche zum Konstruktivismus", Carl Auer Systeme
Der Konstruktivismus zählt zu den zur Zeit zu den
gesellschaftlich relevanten Theoriebildungen – nicht
zuletzt deswegen, weil konstruktivistische Theorie als
eine Brücke zwischen Natur- und Geisteswissenschaft
verstanden werden kann. Der vorliegende Band
präsentiert die Theorien der Konstruktivisten in
Gesprächen mit den führenden Vertretern dieser
Richtung. Neben erkenntnistheoretischen Fragen
geht es immer wieder auch um Fragen der Ethik,
allerdings dezidiert um eine nicht-religiös motivierte
Ethik. Geeignet als Einführung in die Thematik.

Marc Aurel "Wege zu sich selbst", Artemis & Winkler
Der römische Kaiser Marc Aurel hat in der Tradition
der griechischen Philosophie Selbstreflexionen
eschrieben – angeblich in der Garnisonstadt
Carnuntum an der Grenze zwischen Österreich
und Ungarn – die bis heute zu den Klassikern
philosophisch-religiöser Selbsterkenntnis zählen.

Eugen Drewermann "Hat der Glaube Hoffnung? Von
der Zukunft der Religion am Beginn des 21.
Jahrhunderts", Walter Verlag
Wie werde ich glücklich? Das ist die Grundfrage,
die sich jedem Menschen in der einen oder
anderen Weise stellt. In den Überlieferungen der
Religionen ist dies das Zentralthema, freilich
meist überwuchert durch institutionelle und andere
Interessen. Eugen Drewermann, Theologe und
Psychotherapeut, analysiert den Kern der
Anleitungen zum Glücklichsein aus Judentum,
Christentum, Buddhismus und Islam