Kardinal Vinko Puljic Kardinal Puljic im Gespräch mit dem serbisch-orthodoxen Metropoliten Nikolaj Bischof Alois Schwarz; Bildquelle: APA/Eggenberger Gert Amstübergabe durch Bischof Kapellari, Bildquelle: APA/Eggenberger Gert

Praxis - Religion und Gesellschaft
Montag 25. 6. 2001 um  21.31 Uhr - 22.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

Interview mit Kardinal Vinko Puljic

Auch mehr als fünf Jahre nach dem Krieg in 
Bosnien-Herzegowina sind die Spuren des 
Krieges deutlich sichtbar. Das betrifft nicht nur 
Zehntausende sogenannte Intern-Vertriebene 
sondern auch die Kirchen des Landes. Denn es 
wurden Kirchen aller Religionsgemeinschaften 
systematisch zerstört und Menschen vertrieben. 
Zwischen 300 und 350.000 Katholiken sind noch 
nicht zurückgekehrt, sagt der katholische Kardinal 
Vinko Puljic.

Gestaltung: Christian Wehrschütz

 

Amtseinführung des neuen Kärntner
Diözesanbischofs Alois Schwarz

Seit vergangenem Samstag haben die Kärntner
Katholiken einen neuen Diözesanbischof. Der aus
Niederösterreich stammende bisherige Wiener
Weihbischof Alois Schwarz wurde feierlich in sein
Amt eingeführt.
"Die Kirche in Kärnten ist bunt und ich möchte
dieser Buntheit dienen", mit diesen Worten hat
Schwarz schon vor Amtsantritt seine neue Aufgabe
skizziert.
Wie sieht jedoch diese Buntheit in der Diözese
wirklich aus, mit der Alois Schwarz schon bei
seiner Vorstellung in Kärnten Bekanntschaft machen
musste. Damals wurde er von Landeshauptmann
Jörg Haider aufgefordert, darauf zu achten, dass die s
lowenischen Anteile bei gemischtsprachigen
Gottesdiensten nicht ausufern.
Werner Freudenberger hat das folgende Porträt der
Diözese Gurk Klagenfurt gestaltet.

 

Papstbesuch in der Ukraine

Seit Samstag ist Papst Johannes Paul II. in der
Ukraine, wo er sich entschuldigt hat für Verfehlungen
gegen die orthodoxe Kirche. Trotzdem wurde das
Treffen mit Vertretern anderer Konfessionen gestern
Abend vom Oberhaupt der zum Moskauer Patriarchat
gehörenden orthodoxen Mehrheitskirche, Metropolit
Wolodymyr, boykottiert. Und der Moskauer Patriarch
Alexi II. hat Rom vorgeworfen, einen "Krieg" zu führen
gegen die Orthodoxen in deren traditionellen Gebieten.
Im Fernsehen erklärte Alexi, mit der Visite unterstütze
der Papst den "barbarischen Nationalismus" der
ukrainischen Katholiken. Zur Papstmesse heute
Vormittag waren wie schon gestern weniger Gläubige
erschienen als erwartet. Das für die Aufnahme von
300.000 Pilgern eingerichtete Sportflugfeld am
Stadtrand von Kiew war nur zu knapp einem Drittel
gefüllt. Georg Motylewicz berichtet über die Ursachen
für die katholisch-orthodoxen Spannungen.