Bischof Franjo Komarica Zerstörtes Haus in Banja Luka Orthodoxer Priester in Montenegro Israelischer Soldat kontrolliert Palästinenser

Praxis - Religion und Gesellschaft
Montag 11. 12. 2000 um  20.00 Uhr - 20.30 Uhr, Radio Österreich 1

Themen:

* Vergangene Woche war Franjo Komarica, Bischof von Banja 
Luka, auf Einladung der Stiftung "pro oriente" in Wien.

Obwohl es in seiner Diözese nie zu Kampfhandlungen kam, wurden 
98% der Kirchen und Klöster entweder völlig zerstört oder schwer 
beschädigt, fast 95% der katholischen Bevölkerung fielen 
"ethnischen Säuberungen" zum Opfer und wurden aus ihrer Heimat 
vertrieben – nur 2000 sind nach dem Vertrag von Dayton 
zurückgekommen.

Der streitbare Bischof ist in den Kriegsjahren zu einer moralischen
Instanz, zu einem Anwalt für die Menschenrechte der Bewohner 
von Bosnien-Herzegowina geworden.

In unzähligen Briefen hat er sich an die mächtigen Politiker der Welt 
gewandt und auch die Unterzeichner des Friedensvertrags von 
Dayton auf die aus dem Papier resultierenden neuen 
Ungerechtigkeiten hingewiesen. Komarica spricht auch ganz klar 
aus, dass es sich bei den Kampfhandlungen im ehemaligen 
Jugoslawien um Stellvertreterkriege handelt.

Auch im interreligiösen Dialog, im Dialog zwischen Katholiken, 
Orthodoxen und Muslimen, ist Franjo Komarica eine der wichtigen 
Stimmen.

Gestaltung: Maria Harmer

Spendenkonto:
Caritas biskupije, Banja Luka
Privredna Banka Zagreb, Rackoga 6, Zagreb
Kontonummer: 709501-9982800-921183

 

* Kirche in Montenegro.

Etwas mehr als ein Jahrzehnt nach der Machtübernahme von
Slobodan Milosevic aber nur knapp einen Monat nach dessen
Sturz tritt die Neuordnung des ehemaligen Jugoslawien in ihre
letzte Phase. Mit dem wachsenden Bewusstsein
montenegrinischer Eigenständigkeit gewinnt auch die
kanonisch nicht anerkannte Montenegrinisch Orthodoxe Kirche
an Zulauf.

Gestaltung: Christian Wehrschütz

 

* Friedensdialog in Israel.

Seit Monaten schon gibt es in Israel wieder täglich Begräbnisse.
Am Anfang vor allem auf der palästinensischen Seite, jetzt auch
auf der israelischen. Vor kurzem fanden sich in der israelischen
Hafenstadt Haifa Angehörige der drei monotheistischen
Religionen ein, um einen Friedensdialog zu beginnen.

Gestaltung: Eva Zitterbart