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Montag17. 01. 00 bis Donnerstag 20. 01. 00, 9.05 - 9.30 Uhr oder 9.30 - 9.45 Uhr, Radio Österreich 1

"Das himmlische Buch" - Der Koran und seine Leser

Der Islam ist eine "Buchreligion", so wie das Judentum und das Christentum. Für Muslime ist der Koran nicht irgendein heiliger Text, sondern "das Buch", seine Buchstaben und Worte, sind die Verkörperung Gottes. Wichtig ist auch der Klang der Worte beim Rezitieren: denn dann dringt Gottes Wort lebendig in das Herz der Menschen ein. Auch die Kalligraphien, die im Islam zu einer der wichtigsten Kunstformen zählen, machen die Buchstaben des Koran lebendig.

Da es im Islam keine Priester gibt, kann und darf jeder und jede den Koran auslegen, vorausgesetzt, die nötige Bildung ist vorhanden. Der Koran, so heißt es, hat schon seit jeher im Himmel existiert. Das sagen die Mystiker, und versuchen, die Essenz des Koran zu erfahren. Aber auch die Fundamentalisten machen sich diese Lehre von der Präexistenz des Koran zu nutze, indem bestimmte Gruppen das Monopol der Auslegung fordern.

Auch die Christen lasen den Koran - für den Kardinal und Philosophen Nikolaus Cusanus (er lebte im 15. Jahrhundert) war der Koran genauso göttliche Offenbarung wie die Bibel. Das entdecken auch heutige Theologen.

Gestaltung: Ursula Baatz

 

 

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Letztes Update dieser Seite am  07.04.2004 um 16:05 von Marcus Marschalek