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Montag 14. 02. 2000 bis Donnerstag 17. 02. 2000, 9.05 - 9.30 Uhr  Uhr, Radio Österreich 1

"Ich bin gekommen, das Schwert zu bringen" –   Gewalt und Gewaltlosigkeit in den Religionen

Am 1.1.2000 beginnt die von der UNO ausgerufene Dekade der Gewaltlosigkeit. Bereits im Vorfeld dessen haben große interreligiöse Konferenzen (zuletzt Anfang Dezember 1999 das Parlament der Religionen in Kapstadt) die Frage behandelt, was Glaubensgemeinschaften für die Förderung des Friedens tun können.

Religionen und deren Vertreter haben sich immer wieder an vorderster Front für Gewaltlosigkeit engagiert. Man denke nur an den indischen Staatsgründer Mahatma Gandhi oder an Erzbischof Desmond Tutu, dessen Wahrheitskommission einen wesentlichen Teil zur Versöhnung der Volksgruppen in Südafrika beigetragen hat. Gleichzeitig ist es eine unbequeme Tatsache, daß gerade religiöse Motive viele Konflikte mitbedingen. Stichwort Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland - auch wenn jetzt Friede herrscht sind die Langzeitfolgen noch nicht abzusehen. Ein weiteres Beispiel sind die Gewalttaten gegen Christen (vergewaltigte Nonnen, ermordete Prediger) die in Indien von fanatischen Hindus begangen werden. Nicht nur Vertreter von Menschenrechtsorganisationen waren entsetzt darüber, zu welcher Brutalität der als so friedlich geltende Hinduismus fähig ist. Muslime machen immer wieder die Erfahrung, daß sie mit dem Vorurteil konfrontiert werden, der Islam sei besonders gewalttätig, etwa im Zusammenhang mit dem vielzitierten Wort vom ‚heiligen Krieg‘.

Tatsächlich ist auch im Bereich der Religionen beides - und beides gleichzeitig - vorhanden: Gewalt und Gewaltlosigkeit.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

 

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Letztes Update dieser Seite am  07.04.2004 um 16:05 von Marcus Marschalek