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Montag bis Donnerstag,  05. 06. - 08. 06. 2000
9.30 - 9.45 Uhr, Radio Österreich 1

"Du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen" –
Über den Begriff ‚koscher‘

Jüdische Hausfrauen werden sicherlich darauf achten, kein Menü, bestehend aus einer Sauerrahm-Suppe, einem gegrillten Lammkotelett und schließlich als Nachtisch 'Bananen Tel-Katzir', das wiederum wie die Suppe aus Milch besteht, zu servieren. Es wäre nicht nur beleidigend, sondern wäre streng unkoscher. Denn zwischen Genuss von milchigen und fleischigen Speisen müssen mindestens 2 bis 8 Stunden liegen.

"Kashrut", mit dem Wortstamm "kosher" (kasher), bedeutet tauglich bzw. 'rein' für den Genuß, also zum Verzehr geeignet. Darüber hinaus können auch Stoffe (Talith, Kleider, usw.), bestehend nur aus reinen Naturfasern, Eßgeschirr, religiöse Gegenstände, ja selbst die Thora-Rollen (diese müssen!) koscher sein, also 'rein' für den bestimmten Gebrauch.

Für Nichtjuden oder Laien mögen viele der einzelnen Reinheits-Gebote zunächst verwirrend und undurchschaubar erscheinen. Jede tiefgläubige jiddische "Memme" und jeder fromme "Bobbe" hat das "Kashrut" gewissermaßen im Herzen.

"Kashrut", das jüdische Speisegesetz, beinhaltet eine Fülle von Verboten und Geboten.

Der jüdische Gelehrte Maimonides hat dieses Gesetz so interpretiert: ''Die Speisegebote erziehen uns, unsere Lust zu meistern, sie gewöhnen uns daran, das Wachsen unserer Begierde einzudämmen, die Vergnügungssucht zu mildem und die Neigung zu bezwingen, Essen und Trinken als Lebenszweck anzusehen» .

Gestaltung: Martin Gross

 

 

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Letztes Update dieser Seite am  21.11.2000 um 12:07 von Marcus Marschalek