Was haben eine Walnuss und das menschliche Gehirn gemeinsam? Antwort: das Aussehen - beides hat eine merkwürdig gegliederte Oberfläche. Daher, so die Schlussfolgerung, sind Walnüsse gut fürs Gehirn. Denn es besteht eine Ähnlichkeit.

Signatura rerum, die Kennzeichen der Dinge, nannte man das im Mittelalter. Auf solchen, allerdings sehr verfeinerten, Analogiebildungen beruhen z.B. die Homöopathie und sehr viele alternativen Medizinsysteme. Aber auch Tarot, Astrologie usw. arbeiten mit Analogiesystemen. Diese Art zu denken ist erst durch die exakten Naturwissenschaften in Verruf gekommen, die zumindest aufs erste solche Analogien als Mittel der Erkenntnis ablehnen. Doch ohne analoges Denken können Menschen die Komplexität der Alltagswelt nicht bewältigen - kein Wunder also, dass Astrologie etc. heute ein riesiges Comeback erleben. Daher lohnt es sich, die Gesetze der Analogie ein wenig unter die Lupe zu nehmen.

Gestaltung: Ursula Baatz