Milliardenklage gegen Kirchen in Kanada

Kanadische Indianer haben gegen den Staat und die größten Kirchen des Landes einen Sammelklage angekündigt. Als Kinder wurden sie vom Staat zum Besuch kirchlicher Internate gezwungen. Zehn Milliarden Dollar fordern sie nun als Wiedergutmachung.

In den Jahren 1920 bis 1970 errichtete der Staat Kanada Schulen für Indianerkinder und stellte sie unter die Leitung der katholischen und protestantischen Kirchen des Landes. Die Vorwürfe der Kläger, mit denen jetzt Gerichte beschäftigt werden sollen: Indianerkinder wurden damals von ihren Familien weggenommen und zum Besuch der christlichen Schulen gezwungen. Dort wurden sie nach den Kulturvorstellungen der Weißen erzogen. Den Indianern war auch verboten worden, in den Schulen ihre eigene Sprache zu sprechen.

Geklagt werden soll nun wegen erzwungener Gefangenschaft, sexueller Belästigung, sowie wegen physischer und psychischer Misshandlung. Die eingeklagte Summe für die Wiedergutmachung beträgt rund zehn Milliarden Dollar.

Bankrott der Kirchen ?

Bereits in den vergangenen Monaten wurden immer wieder Ansprüche an die kanadischen Kirchen von Seiten der Indianer als Wiedergutmachung gestellt. Diese Forderungen haben mittlerweile eine Höhe erreicht, die den Kirchen – nach eigenen Angaben – ein finanzielles Überleben kaum noch ermöglichen würden.

Konkret richtete sich die Klage gegen die "Vereinigte Kirche Kanadas", die "presbyterische Kirche Kanadas", die "anglikanische Kirche" sowie die "Katholische Kirche Kanadas".

 

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Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 09:42