Kardinal
König wird 95
Er hat eine ganze Ära geprägt: der Wiener Alterzbischof, Kardinal DDr.
Franz König - Theologe, Seelsorger, Konzilsvater und Kirchendiplomat. Am
3. August wird er 95.
Mit einer Reihe von Würdigungen wird dieser Tage des 95. Geburtstages
von Kardinal Franz König gedacht. Dabei werden auch die Verdienste des
Jubilars, der trotz seines hohen Alters noch zahlreiche öffentliche
Auftritte absolviert, in Erinnerung gerufen.
Ein Mann der Ökumene
Als Symbolfigur einer weltoffenen Kirche, die sich der Ökumene
verpflichtet fühlt, gilt Kardinal König bereits seit Jahrzehnten. Schon
in frühen Jahren pflegte er rege Kontakte zur Ostkirche, unterstützte
den christlich-jüdischen Dialog und brachte als Leiter des vatikanischen
Sekretariats für die Nichtglaubenden entgegengesetzte Positionen
miteinander ins Gespräch.
Aussichtsreicher Kandidat bei Wahl des Papstes
"Treibende Kraft" war Kardinal König in den Jahren des Zweiten
Vatikanischen Konzils (1963 bis 1965). Die damit eingeleitete Öffnung der
katholischen Kirche geht nicht zuletzt auf Initiativen Königs zurück.
Im Jahr 1978, als die Päpste Paul VI. und – nur wenige Wochen später -
Johannes Paul I. starben, galt Kardinal Franz König als einer der
aussichtsreichsten Kandidaten für das höchste Amt in der katholischen
Kirche. Bei der Wahl Karol Wojtylas zum Papst – auch das ist ein offenes
Geheimnis – hat König eine wichtige Rolle gespielt.
Das "Gewissen" Österreichs
In Österreich hat sich Kardinal Franz König erfolgreich für eine
Annäherung von katholischer Kirche und Sozialdemokratie eingesetzt. Seine
mahnende Stimme war in den vergangenen Jahren immer dann deutlich zu
hören, wenn es darum ging, gegen eine Politik der Fremdenfeindlichkeit
aufzutreten.
Prominente Gratulanten
Als Gratulanten anlässlich des 95. Geburtstages von Kardinal Franz König
haben sich in den vergangenen Tagen auch zahlreiche Persönlichkeiten aus
Politik und Wirtschaft eingestellt. In einem Glückwunschschreiben betont
Bundespräsident Thomas Klestil: "Unser Land kann sich glücklich
schätzen, dass Sie auch weiterhin so aktiv und engagiert am religiösen
und politischen Leben Österreichs teilnehmen." Und weiter: "`Vergelt`s
Gott` für alles, was Sie für das religiöse Leben in unserem Land, das
Miteinander in Österreich sowie auch für die europäische und
internationale Verständigung getan haben."