Mutter Theresas Orden wird 50
Am 7. Oktober 1950 gab Papst Pius XII. die Erlaubnis den Orden "die Missionarinnen der Nächstenliebe" zu gründen. Mittlerweile habe sich nach dem Vorbild, der vor drei Jahren verstorbenen Mutter Teresa, rund 4.000 Schwestern und 370 Brüder dem Dienst an den Ärmsten verschrieben. Trotz 50 Jahre unermüdlichen Einsatzes wird die Arbeit der Missionarinnen der Nächstenliebe nach wie vor gebraucht, sagt Schwester Nirmala, die Nachfolgerin Mutter Theresas. "Denn wenn ein Land wohlhabender wird, dann scheint seine spirituelle Armut zu wachsen." Von den Reichen zu den Armen Agnes Gonxha Bojaxhiu, die spätere Mutter Teresa, wurde 1910 als Tochter albanischer Eltern in Skopje geboren. Mit 18 trat sie dem Loreto-Orden bei und unterrichtete wohlhabende Mädchen in Kalkutta. 1946 hatte sie auf einer Zugfahrt ein Erlebnis, das sie später als zweite Berufung bezeichnete: "Die Botschaft war klar: Ich sollte den Konvent verlassen und den Armen helfen, indem ich mit ihnen lebte." Zwei Jahre später tat sie diesen Schritt. Sie kleidete sich in einen weißen Sari mit blauer Borte, formulierte die Regeln ihres künftigen Ordens und gewann erste Mitstreiterinnen. 1952 eröffnete sie "Nirmal Hriday", das "Reine Herz", das mittlerweile weltberühmte Sterbehaus für Arme nahe dem hinduistischen Kali-Tempel in Kalkutta. Friedensnobelpreis für Mutter Teresa Mit den Jahren kamen Waisenhäuser, Heime für Behinderte und Obdachlose und Küchen für Hungernde hinzu. Als Mutter Teresa 1979 den Friedensnobelpreis erhielt, galt sie bereits als "Engel der Armen". Mit dem Ruhm wuchs aber auch die Kritik. Ein Vorwurf lautete, die Arbeit diene der Bekehrung der Armen zum katholischen Glauben. Auch gibt es Behauptung, Waisenkinder würden nur an katholische Familien abgegeben. Doch Susan, eine Helferin aus den USA, die vor Ort mit den Schwestern einige Zeit lebte kann das nicht bestätigen: "Säuglinge, die der Orden betreut, werden nicht getauft, und auch indische Hindu- und Moslemfamilien können Kinder adoptieren." Spendenflut aus aller Welt Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Verwendung der Spendenflut aus aller Welt. Sie diene nicht den Armen, sondern dem Ausbau des Ordens, meinen Kritiker. Einer der erbittertsten Kritiker Mutter Teresas ist der britische Autor Christopher Hitchens. Schwester Nirmala entgegnet: "Jeder hat das Recht zu sagen, was er möchte. Wir müssen das tun, was in den Augen Gottes das Richtige ist." Der Orden wächst Auch seit dem Tod Mutter Teresas vor drei Jahren ist der Orden weiter gewachsen. Mittlerweile unterhält er 647 Einrichtungen in 124 Ländern. "Am 7. Oktober begehen all Ordens-Häuser das 50-jährige Jubiläum mit einer Messe und Gebeten" |
Letztes Update dieser Seite am 11.07.2006 um 09:45 |