Kardinal Kasper: Für
Zölibat und gegen Frauen-Priesterweihe Der neue Präsident des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen lehnt die Zulassung von Frauen zum Weiheamt aus ökumenischer Rücksicht auf die Orthodoxie ab. Zur Glaubenskongregation und ihrem Präfekten Kardinal Ratzinger sieht sich Kasper zwar in einer "natürlichen Spannung", aber nicht "im Streit". Der neue Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, glaubt nicht an ein baldiges Ende der verpflichtenden Ehelosigkeit für katholische Priester. Das Abgehen vom Zölibat sei auf absehbare Zeit nicht vorstellbar, sagte Kasper in Rom vor Journalisten.Frauen-Priester stehen nicht zur Debatte Die Priesterweihe für Frauen "steht für die katholische Kirche nicht zur Debatte", betonte der erst beim jüngsten Konsistorium ernannte deutsche Kurienkardinal. Dies würde eine Krise hervorrufen und die katholische Kirche von der Orthodoxie abkoppeln. "Verstehe mich gut mit Ratzinger" Berichte über angeblich heftige Streitigkeiten zwischen ihm und dem Präfekten der Glaubenskongregation, dem deutschen Kurienkardinal Joseph Ratzinger, wies Kasper zurück. "Ich verstehe mich nicht als Gegenspieler von Kardinal Ratzinger", sagte der 67-jährige, frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart. "... schon gar kein persönlicher Streit" Zwar gebe es zwischen Glaubenskongregation und Einheitsrat wegen der unterschiedlichen Aufgaben eine "natürliche Spannung", erläuterte Kasper. "Aber das ist kein Streit, schon gar kein persönlicher Streit." "Schwächung" Ratzingers ? Medienberichte werteten die Ernennung Kaspers als eine "Schwächung" Ratzingers. Hintergrund ist das umstrittene Dokument "Dominus Iesus" der Glaubenskongregation zur Vorrangstellung der katholischen Kirche, das auch von Kasper heftig kritisiert worden war. Krise um "Dominus Iesus" ist überwunden "Die Krise nach ‚Dominus Iesus‘ scheint mir inzwischen überwunden zu sein", sagte Kasper. "Es ist uns, glaube ich, gelungen, unseren wesentlichen Gesprächspartnern inzwischen klar zu machen, was ‚Dominus Iesus‘ will, was es aber auch nicht will." So sollte damit nicht die Ökumene abgeblockt, sondern "gewisse Ausrufzeichen" gesetzt werden. Ziel der Annäherung sei es, "eine Einheit in der Vielfalt und eine Vielfalt in der Einheit" zu erreichen. Ökumene: "Die größte Herausforderung des neuen Jahrtausends" "Die Ökumene ist eine der großen Herausforderungen der Kirche zu Anfang des neuen Jahrhunderts und Jahrtausends", sagte Kasper. "Das ist ja auch die Erwartung der meisten Menschen gerade im deutschen Sprachraum, die darauf warten, dass die Kirchen zusammengehen." Kasper folgte Cassidy Kasper – nach seiner Tätigkeit in Stuttgart Sekretär des Einheitsrates – war erst vor wenigen Tagen zum Nachfolger des Australiers Edward Cassidy an die Spitze des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen berufen worden. Damit hat er für die Ökumene eine Schlüsselstellung im Vatikan. Link zum Vatikan
|
Letztes Update dieser Seite am 11.07.2006 um 09:46 |