Ekstatische Tänze in Bayern – Weltkongress der Schamanen ging zu Ende

Rund 1000 Interessierte sind nach Garmisch-Partenkirchen zum Weltkongress der Schamanen gekommen, um rituelle Heilungszeremonien verschiedener Kulturen kennen zu lernen.

"Langsam tanzt sich die Schamanin in Trance. Zu den Schlägen einer Trommel dreht sich die ganz in Weiß gekleidete Frau im Kreis, setzt sich zwischendurch im Schneidersitz auf den Boden und springt dann plötzlich wie besessen wieder auf. Ihr gedrungener Körper beginnt zu unverständlichen Beschwörungsformeln zu beben – und lässt sich auch durch das Läuten eines Handys nicht aus der Ekstase reißen." – Beschreibungen eines faszinierten Außenstehenden, der als Besucher am Weltkongress der Schamanen in Garmisch-Partenkirchen teilgenommen hat. Sechs Tage lang, vom 23. bis zum 29. Oktober, haben sich in dem oberbayrischen Ferienort rund 1000 Praktiker der aus Zentralasien stammenden Ekstasetechnik getroffen. Motto des Treffens: "Wanderer zwischen den Welten – Schamanismus im neuen Jahrtausend". Veranstaltet wurde der Kongress von der Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin aus München und dem Zentrum für Individual- und Sozialtherapie Penzberg. Die Begegnung mit ursprünglichen Kulturen der Heilung könne "bewegende Erfahrungen" auslösen, daher sollten nur Personen an dem Kongress teilnehmen, "die mit beiden Beinen auf dem Boden unserer Wirklichkeit stehen und die Verantwortung für die Verarbeitung des Erlebten selbst übernehmen könne" – hieß es – etwas mysteriös - in der Einladung zum Kongress.

Teilnehmer aus allen Kontinenten

Gekommen sind die Teilnehmer aus allen Kontinenten. Die Stammesältesten und Völkervereinigungen hätten den jeweils besten und geeignetsten Heiler ihrer Kultur und Tradition für die Teilnahme an dem Kongress selbst ausgewählt, erfährt man von den Veranstaltern. Einige der Schamanen, die u.a. aus Tibet, Nepal, der Mongolei, Peru, Mexiko, Korea und Australien gekommen sind, hätten sich noch nie außerhalb ihres Kulturkreises aufgehalten.

Globale Lösungen für Gesundheit und Heilung

Aber auch Wissenschafter für Schamanismus, Ethnologen und Mediziner sind nach Garmisch gekommen, ging es doch auch darum, über globale Lösungen für Gesundheit und Heilung zu diskutieren. Dabei wurde deutlich: Viele "Schulmediziner" lehnen alte Heilungsrituale von Schamanen nicht grundsätzlich ab.

Schamanen – religiöse Mittler

Schamanen gelten in vielen Kulturen als religiöse Mittler zwischen Mensch und Jenseits. Die Heilung von Kranken, die Begleitung von Toten, die Abwehr von Unheil und die Schau in die Zukunft zählen zu ihren wesentlichsten Aufgaben. Durch Trommeln, Tanz und die Einnahme psychisch wirkender Stoffe, setzen sich Schamanen meist in Ekstase oder Trance. Dadurch würde – so die Vorstellung - der Schamane in eine andere Welt eintreten, mit Toten, Geistern oder Göttern Kontakt aufnehmen oder sogar selbst zum Sprachrohr der Geister werden.

Zentralasien – Wiege des Schamanismus

In Zentralasien und Sibirien hat das Schamanentum seinen Ursprung. Als Bestandteil verschiedener Kulturen ist der Schamanismus aber keine eigenständige Religion. Das Wort "Schamane" geht wahrscheinlich auf den mandschurischen Ausdruck "samarambi" zurück, der soviel wie "sich empören, um sich schlagen" bedeutet.

 

 

 

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Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 09:48