Griechenland: Ansturm auf
"blutende Maria"
Ein "Marienwunder" hat in den vergangenen Tagen mehr als 10.000 Menschen in eine orthodoxe Kirche in Athen gelockt: Fünf kleine rote Stellen auf einer Marien-Ikone deuten sie als "Blut Marias". Seit nunmehr drei Tagen herrscht Massenandrang auf die Kirche des Heiligen Nektarius in der Athener Vorstadt Kipoupolis: Mehr als 10.000 Menschen sind bislang gekommen, um jene fünf roten "Farbtupfer" auf einer Marien-Ikone zu sehen, die vom Gemeindepriester Chrysostomos als Blut gedeutet werden. "Maria will uns mit ihrem Blut auf unsere Sünden aufmerksam machen", meinte er am Mittwoch im griechischen Fernsehen. Und Wunder-Gläubige wollen seinen Ausführungen gerne Glauben schenken. "Blut" am Hals von Maria ? Zwischen der Bildoberfläche und dem schützenden Glas – genau am Hals von Maria – sind die Flecken entstanden. Am vergangenen Freitag haben Kirchenbesucher das Phänomen entdeckt. Ikonenmalerin: "Es ist eine chemische Reaktion" Ein Phänomen, das recht irdischen Ursprungs sein dürfte. Davon ist zumindest die Künstlerin überzeugt, die die Ikone vor vier Jahren gemalt hat: "Es handelt sich allen Anzeichen nach um eine chemische Reaktion. Die Wissenschafter können uns die Antwort auf dieses seltene Phänomen geben", erwartet sie. Parlamentsabgeordnete: Erzbischof soll Wundergläubige aufklären Griechische Parlamentsabgeordnete haben unterdessen das Oberhaupt der orthodoxen Kirche Griechenland, Erzbischof Christodoulos, aufgefordert, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Er solle doch den Gläubigen deutlich sagen, dass es sich hier um kein Wunder handle.
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Letztes Update dieser Seite am 11.07.2006 um 09:48 |