Thema "Kollegialität" dominierte Kardinals-Konsistorium

Das oft schwierige und belastete Verhältnis der Ortskirchen zur Zentrale in Rom war eines der Hauptthemen der außerordentlichen Vollversammlung der Kardinäle, die am Donnerstag zu Ende gegangen ist. Kardinal Schönborn ortet in dieser Frage "große Einmütigkeit" der Kardinäle. Ortskirchen und Universalkirche dürften nicht gegeneinander gestellt werden: "Es ist ein Miteinadner."

Zahlreiche Wortmeldungen habe es beim Konsistorium zum Thema Kollegialität gegeben, bestätigte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Donnerstag nach dem Abschluss des Konsistoriums. Dabei habe unter den Kardinälen große Einmütigkeit bestanden, dass das Amt des Papstes, der Petrus-Dienst, als "Dienst der Einheit für die ganze Kirche" eine große Hilfe für die Ortskirchen darstelle.

"Falsches Verständnis"

Das habe sich soeben erst wieder bei der Papstreise in Syrien gezeigt, betonte Schönborn. Diese Reise sei für die Ortskirche sehr wichtig gewesen. Der Wiener Erzbischof sagte, es wäre ein "falsches Verständnis, wenn man Ortskirche und Universalkirche gegeneinander stellt. Es ist ein Miteinander".

Diskussion über Bischofssynoden

Mehrfach sei beim Konsistorium über die Institution der Bischofssynoden gesprochen worden, bestätigte Kardinal Schönborn. Es habe "ganz große Einmütigkeit und Konsens" geherrscht, dass dies "ein gutes und wichtiges Instrument" sei.

Papst entscheidet über Häufigkeit der Synoden

Die Frage nach der Häufigkeit der Synoden sei auch beim Konsistorium aufgetaucht. Manche hätten gemeint, sie sollten weniger oft stattfinden, dafür aber noch länger dauern, andere plädierten für kürzere Dauer, aber häufigere Frequenz. Schönborn: "Das ist eine offene Frage. Das liegt letztlich beim Papst. Der Papst hat sich alles angehört und man wird dann sehen, wie er über die Frequenz der Synoden entscheidet".

Griechenland-Reise war "wichtiger Schritt"

In ökumenischer Hinsicht bezeichnete der Wiener Erzbischof die Reise des Papstes nach Griechenland - bei allen Schwierigkeiten – als "wichtigen Schritt". Auch die bevorstehende Reise in die Ukraine werde ein solcher "wichtiger Schritt" sein. Seit Beginn des Pontifikats vor 23 Jahren gebe es im Vorfeld solcher Reisen immer wieder Widerstände und Bedenken. Wenn Johannes Paul II. dann eintreffe und mit seiner unglaublichen Gabe die richtigen Gesten und die richtigen Worte finde, schmelze das Eis und es bewege sich viel Positives. "Ich hoffe das auch für die Ukraine", so Schönborn.

Schönborn verteidigt Vertraulichkeit der Beratungen

Kardinal Schönborn verteidigte die Abgeschlossenheit des Konsistoriums. Es müsse Zeiten geben, wo die Kardinäle frei untereinander reden könnten; und anschließend berichte man darüber. Das Konsistorium habe auch dem Kennenlernen der Kardinäle untereinander gedient, schließlich seien in den letzten vier Jahren rund 60 Purpurträger neu ernannt worden.

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News vom 24. 05. 2001: Papst und Kardinäle rufen zum Frieden im Nahen Osten auf

 

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Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 09:55