Deutsche Bischöfe diskutieren weiter über Schwangerenberatung Beichten im Internet6 Pixel Hintergrund 75 75 214.jpg (4854 Byte)Serbische Orthodoxie würdigt römisches Ökumene-Event Humanitäre Katastrophe in Angola
Chiapas: Bischof der Armen soll bleiben 2-jähriger Bub – Chinas neuer Buddha

News vom 24. 01. 00

 

Chiapas: Bischof der Armen soll bleiben

Der bei der Staatsmacht und der reichen Oberschicht in der mexikanischen Provinz Chiapas umstrittene Bischof von San Cristobal de las Casas soll über sein Pensionsdatum hinaus solange im Amt bleiben, bis die katholische Kirche einen Nachfolger bestimmt hat. Das fordern katholische Priester in Chiapas in einem Appell an Papst Johannes Paul II., wie ein Diözesansprecher am Donnerstag in San Cristobal de las Casas mitteilte. Der als "Bischof der Armen" bekannte Oberhirte 75-jährige Samuel Ruiz Garcia hat im November seine Versetzung in den Ruhestand beantragt und will am kommenden Dienstag zurücktreten. Konservative Großgrundbesetzer und Geschäftsleute in Chiapas werfen dem Bischof vor, mit den linksgerichteten zapatistischen Guerilleros zu sympathisieren. 1995 entsandte der Heilige Stuhl daraufhin den Bischof Raul Vera Lopez als konservatives Gegengewicht zu Ruiz und dessen möglichen Nachfolger in die südmexikanische Diözese. Vera stellte sich aber zur Überraschung der Kirchenhierarchie in vielen Fällen hinter Ruiz, worauf er im Dezember in eine Diözese in Nordmexiko versetzt wurde.(Quelle: APA)

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Humanitäre Katastrophe in Angola

In Angola herrscht nach Angaben der Kirche eine katastrophale humanitäre Situation. Besonders in der Provinz Uije ströme eine große Zahl von Flüchtlingen in die ländlichen Gebiete, sagte der Präsident der nationalen Caritas, Bischof Francisco de Mata Mourisca, in einem Interview mit dem angolanischen katholischen Sender "Radio Ecclesia". Die großen Fluchtbewegungen hingen auch mit dem Mangel an humanitärer Hilfe in den Städten zusammen. Vor wenigen Wochen hatte auch das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) die katastrophale humanitäre Lage und massivste Menschenrechtsverletzungen in dem vom Bürgerkrieg verwüsteten Land beklagt. Rund zwei Millionen Angolaner seien Flüchtlinge im eigenen Land, mehr als 300.000 hätten in den Nachbarstaaten Zuflucht gesucht. Weitere drei Millionen Menschen lebten unter erbärmlichsten Bedingungen in belagerten Städten und Dörfern, die von der Außenwelt praktisch abgeschnitten seien. Nach Schätzungen sterben täglich 200 Angolaner an den Folgen von Unterernährung, so das UNHCR. (Quelle: Kathpress)

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Beichten im Internet

Jetzt steht auch ein Beichtstuhl im Internet. Seit Donnerstag können Christen ihre Sünden per Mausklick am Computer gestehen. Die Internetseite http://www.theconfessor.co.uk, die von der britischen Radiostation Premier Christian Radio angeboten wird, soll ohne Umweg über die Kirche reuige Fehlgeleitete zum Nachdenken und zum Gebet veranlassen und Trost spenden. Der Cyber-Beichtstuhl eröffnet sich dem Suchenden nach einleitenden Bibelworten. Anschließend kann man entweder ein Standard-Sündenbekenntnis ablegen oder aber auch auf einem vorbereiteten Formular eintippen, was man beichten möchte. Allerdings versichert der Radiosender, dieser Text werde nicht abgeschickt, sondern bleibe nur auf dem Bildschirm des Beichtenden: "Dies bleibt zwischen Gott und Dir." Nach der Beichte können die Internet-Nutzer sich nach einem Korinther-Spruch mit einem abschließenden Gebet wieder verabschieden. "Wenn Leute sich ein wenig Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was sie tun und was das für andere bedeutet, dann ist das zweifellos von beachtlicher spiritueller Bedeutung. Unser Beichtstuhl sollte als Mittelpunkt solchen Nachdenkens verstanden werden", sagte Peter Kerridge, Leiter von Premier Christian Radio. Der Sender hat nach eigenen Angaben 200 000 regelmäßige Hörer. (Quelle: dpa)

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2-jähriger Bub – Chinas neuer Buddha

Der von den chinesischen Behörden als "lebender Buddha" inthronisierte zweijährige tibetische Bub Soinam Puncog soll nach chinesischen Angaben ein glühender Anhänger des Kommunismus werden. Der Junge werde eine "patriotische Erziehung" genießen und daher "die kommunistische Partei Chinas, das sozialistische Land und den tibetischen Buddhismus lieben", meldete am Freitag die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Das Kind war am Sonntag in einem Tempel in der tibetischen Hauptstadt Lhasa als siebter Reting Rinpoche inthronisiert worden. Das geistliche und politische Oberhaupt der Tibeter, der im indischen Exil lebende Dalai Lama, erkennt den neuen Jungen jedoch nicht als Wiedergeburt des Verstorbenen sechsten Reting Rinpoche an. Der Reting Rinpoche ist einer von mehreren Dutzend "lebenden Buddhas" in der tibetischen Religion. (Quelle: APA)

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Serbische Orthodoxie würdigt römisches Ökumene-Event

Auch die serbische Orthodoxie hat das römische Ökumene-Event in der jetzigen "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" gewürdigt. Als "außergewöhnlichen Moment" bezeichnete der serbisch-orthodoxe Metropolit von Zagreb, Slowenien und Italien, Jovan Pavlovic, die ökumenische Feier zur Eröffnung der Heiligen Pforte in der römischen Basilika San Paolo fuori le Mura. Es sei ein Erlebnis gewesen, zu sehen, dass Vertreter so vieler christlicher Kirchen teilnahmen, "fast aller, die auf der Welt existieren", sagte der Abgesandte des Belgrader Patriarchats gegenüber der kroatischen Abteilung von Radio Vatikan. Metropolit Jovan hatte am Dienstag an der Feier teilgenommen, in deren Verlauf der anglikanische Primas Erzbischof George Carey gemeinsam mit Papst Johannes Paul II. und dem griechisch-orthodoxen Metropolit Athanasios die Heilige Pforte geöffnet hatte. Jovan sprach sich in dem Interview für ein vereintes Christentum mit unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen aus. Immerhin sei dies bis zum west-östlichen Schisma von 1054 Realität gewesen. Für die serbisch-orthodoxe Kirche habe das vergangene Jahrzehnt eine Zeit der großen Schmerzen bedeutet, sagte Jovan. Das Territorium der Kirche sei in Stücke gebrochen. "Jetzt haben wir neue Landkarten und schauen darin in so etwas wie einen zerbrochenen Spiegel. Heute, am Beginn eines neuen Kapitels, ist die Aufgabe von uns allen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die so viele negative Auswirkungen gebracht haben. Es wird notwendig sein, ein Fenster zu öffnen und frische Luft in die Kirche hineinzulassen, wie es Johannes XXIII. formuliert hat. Ich glaube, die Christen in den Nachfolgeterritorien des ehemaligen Jugoslawien müssen mit frischem Elan und Entschlossenheit eine Zusammenarbeit suchen. Innerhalb des Rahmens ihrer jeweiligen christlichen Kirche sollen sie in diesem Geist das, was gut ist für alle Menschen, zu verwirklichen versuchen", so Jovan. (Quelle: Kathpress)

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Deutsche Bischöfe diskutieren weiter über Schwangerenberatung

Die deutschen katholischen Bischöfe beraten am Montag in Würzburg erneut über den Streit um den Ausstieg der Kirche aus der Schwangerschaftskonfliktberatung. Im Mittelpunkt der Sitzung des Ständigen Rates der Bischofskonferenz steht dabei das Vorhaben des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), entgegen der päpstlichen Weisung am Verbleib im staatlichen System festhalten zu wollen. Außerdem werden die Bischöfe der 27 deutschen Diözesen über die Bewertung der Mitwirkung von Laien in der Konfliktberatung sprechen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, hatte dem SkF für den Fall eines Verbleibs in der Konfliktberatung mit dem Entzug von Geldern gedroht. "Ein katholischer Verein oder Verband kann nicht gegen die Weisungen von Papst und Bischöfen verstoßen", erklärte er. Wenn gegen "amtliche Spielregeln" verstoßen würde, könnten die Bischöfe dem Verband keine Gelder zur Verfügung stellen. Parallel dazu hatten Bischöfe die Laien-Initiative "Donum Vitae" (Geschenk des Lebens) zur Konfliktberatung gegensätzlich bewertet. Während Lehmann die Gründung eines Landesverbandes begrüßte, bekräftigte der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner seine Ablehnung entsprechender Pläne. Die Weisung Roms gelte auch für Laien. Der Sozialdienst katholischer Frauen unterhält 122 der 264 katholischen Konfliktberatungsstellen. Johannes Paul II. hatte den Bischöfen im Herbst untersagt, den vom Gesetzgeber verlangten Beratungsschein ausstellen zu lassen. Letztmals wird am Montag der langjährige Leiter des Katholischen Büros, Prälat Paul Bocklet, an einer Sitzung des Ständigen Rats teilnehmen; das Katholische Büro ist die Kontaktstelle der Kirche zur Politik. Der 71-jährige Bocklet scheidet aus Altersgründen zum 29. Februar aus dem Amt aus. Am 1. März nimmt Karl Jüsten (38), Priester der Erzdiözese Köln, als Nachfolger seine Arbeit in Berlin auf. An dem "Ständigen Rat" der Bischöfe im Kloster Himmelspforten nimmt der Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba, ein entschiedener Gegner der Konfliktberatung, wegen Urlaubs nicht teil. (Quelle: Kathpress)

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China hält Sektenmitglieder in Psychiatrie gefangen

Die Behörden in China halten etwa 50 Mitglieder der Kultbewegung Falun-Gong gegen ihren Willen in einer psychiatrischen Klinik fest. Sie seien bereits Ende Dezember in eine Klinik in der Nähe von Peking eingeliefert worden, sagte am Donnerstag ein Polizeisprecher des Bezirks Fangshan der Nachrichtenagentur AFP. Die Angehörigen der buddhistischen Bewegung seien nicht psychisch krank, sondern sollten "umerzogen" werden, sagte der Sprecher. Das Informationszentrum für Menschenrechte in Hongkong erklärte, die überwiegend weiblichen Falun-Gong-Angehörigen würden wie psychisch Kranke behandelt. Die Behandlungskosten in Höhe von 2000 Yuan (etwa 450 Mark) müssten die Inhaftierten selbst tragen. China hatte die buddhistische Falun-Gong-Organisation im vergangenen Juli verboten. Schon früher hatte die Pekinger Führung ihre politischen Gegner psychiatrisch behandeln lassen, allerdings nicht so häufig wie in der ehemaligen Sowjetunion. Der bekannteste Fall ist der des Dissidenten Wang Wanxing, der sieben Jahre in der Psychiatrie festgehalten wurde und im November erneut eingesperrt wurde. Er hatte an das Massaker auf dem Tiananmen-Platz erinnert.(Quelle: AFP)

 

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Eugen Biser fordert anderen Umgang mit Kirchenkritikern

Einen anderen Umgang der Kirche mit Kritikern in den eigenen Reihen hat der Münchner Theologe Eugen Biser gefordert. In scharfer Form wendet sich der renommierte Wissenschaftler und Träger des Romano-Guardini-Preises gegen eine "Art Sippenhaftung", die von der Kirchenführung gegen Unterzeichner der so genannten "Kölner Erklärung" aus dem Jahr 1989 praktiziert werde. Es sei "unerträglich", Theologen "wegen einer einzigen Äußerung lebenslang zu bestrafen", so Biser in einem Interview-Buch, das in München erschienen ist. Die Kölner Erklärung wurde von 163 Theologen unterzeichnet. Darin warnten sie vor einer lehrmäßigen Erstarrung und einer zu starken Reglementierung durch das kirchliche Lehramt. Die "Kölner Erklärung" war nach den Worten Bisers ein "Notschrei" und "begreiflicher Protest" der Theologen gegen die "rigiden Praktiken der Kirchenführung". Sie liege aber nun schon viele Jahre zurück. Biser wörtlich: "Wenn ich nun höre, dass Theologen deswegen heute noch Positionen und Ehrungen verweigert werden, so ist das in meinen Augen eine Verfahrensweise, die nicht ins Bild einer christlichen und schon gar nicht einer modernen Kirche hineinpasst". Diese Kritiker hätten "ja nicht nur irgendwann ein gewagtes Wort gesprochen, sondern sie haben in der Zwischenzeit harte theologische Arbeit geleistet und hunderte von Studenten auf den Weg des Glaubens zu bringen gesucht". Biser gehörte damals nicht zu den Unterzeichnern der "Kölner Erklärung". In einer neu erschienen Biografie in Interview-Form gibt der Münchner Theologe Auskunft über sein Leben und erklärt die Hauptanliegen seiner Forschungsarbeit. Biser tut dies in einem Gespräch mit Andreas Schaller, der Redakteur der "Münchner Kirchenzeitung" ist. In dem Buch mit dem Titel "Gott brach sein Schweigen" geht es unter anderem um die menschliche Selbstverwirklichung, um Angst und Einsamkeit, das Ringen mit Gott, das Böse und um "letzte Fragen". (Quelle: Kathpress)

Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 10:32 von Marcus Marschalek &Barbara Krenn

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