Evangelischer Altbischof Knall feiert 70er

Am 24. August feiert der evangelische Altbischof Dietmar Knall seinen 70. Geburtstag. Kennzeichnend für seine Amtszeit war sein Engagement in der Ökumene und sein Einsatz für Schwächere der Gesellschaft.

"Ein evangelischer Bischof gewinnt seine Autorität nur daraus, dass er sichtbar plausibel machen kann, das Evangelium hinter sich zu haben, in dem, was er sagt und was er tut" – mit diesen Worten beschrieb der evangelische Altbischof Dieter Knall sein Amtsverständnis. Am 24. August feiert er nun seinen 70. Geburtstag.

Während seiner 13-jährigen Amtszeit hat er seine Kirche als liberalen Gegenpol angesichts der konservativen Wende der katholischen Kirche in Österreich positioniert. Seit seiner Amtsübergabe an seinen Nachfolger Herwig Sturm im Jahr 1996 lebt der Jubilar zurückgezogen in Graz.

Ein Mann der Ökumene

Die Ökumene lag dem gebürtigen Siebenbürgener am Herzen. Als engagierter Vorkämpfer des Dialogs zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen in Österreich gelang es ihm, auch die österreichische katholische Kirche in den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich zu integrieren: Angesichts der Tatsache, dass die katholische Kirche im internationalen Ökumenischen Rat der Kirchen nicht vertreten ist, ein Meilenstein in der überkonfessionellen Zusammenarbeit. Als Bischof setzte sich Dietmar Knall in erster Linie auch für Schwache und Benachteiligte, für Flüchtlinge, Asylwerber und Homosexuelle ein.

Seit 1955 im Dienst der Evangelischen Kirche

Dietmar Knall wurde am 24. August 1930 in Kronstadt (Siebenbürgen) geboren. 1944 flüchtete er mit seiner Familie nach Österreich. Der verheiratete Familienvater von vier erwachsenen Töchtern maturierte in Bregenz und studierte anschließend Theologie in Wien und Heidelberg. 1955 trat er seine erste Pfarrerstelle in der steirischen Gemeinde Stainz an und wechselte später ins obersteirische Bruck an der Mur. Die Zeit zwischen 1965 und 1976 verbrachte Knall in Deutschland. Dort engagierte er sich im Gustav Adolf-Hilfswerk – dem ältesten Hilfswerk der evangelischen Kirche Deutschlands, das vor allem die evangelischen Diaspora-Kirchen in Osteuropa betreut. 1976 kehrte er in die Steiermark zurück und trat sein Amt als Superintendent, was in etwa dem Amt eines römisch-katholischen Diözesanbischof entspricht, an. Acht Jahre später, am 22. November 1982 wurde Knall zum evangelischen Bischof Österreichs gewählt und am 28. März 1983 feierlich in sein Amt eingeführt.

 

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Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 10:37