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Internationale Studien: Religiöse Welt von Schülern ist in Bewegung Weltkongreß für Psychotherapie mit religiösen Akzenten in Wien

News vom 05. Juli 1999

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Studie: Glaube hilft bei Heilung

Kranke Menschen, die gläubig sind, können durch ihre religiöse Praxis den Heilungsprozeß positiv beeinflussen. Das geht aus mehreren US-amerikanischen Studien hervor, die die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg vorgestellt hat. Demnach bescheinigen 197 von 212 Studien, die den Einfluß religiöser Faktoren auf die Gesundheit untersuchten, dem Glauben eine günstige Wirkung auf den Krankheitsverlauf. Religiöse Gemeinschaften vermittelten ihren Mitgliedern Werte und Normen, die zu einem gesundheitsbewußten Leben anleiteten, hieß es zur Begründung. Außerdem verfügten die Glaubensgemeinschaften über ein "soziales Netzwerk", das persönliche Zuwendung und emotionale Unterstützung biete. Der Glaube könne Hoffnungen wecken, Lebenssinn vermitteln und die Bereitschaft erhöhen, der Krankheit zu trotzen. Bestimmte Gebets- oder Meditationsformen könnten Depressionen und Ängste reduzieren.

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Weltkongreß für Psychotherapie mit religiösen Akzenten in Wien

"Mythos - Traum - Wirklichkeit" lautet der Titel des 2. Weltkongresses für Psychotherapie, der von 4. bis 8. Juli im Austria Center in Wien stattfindet. Der Kongreß weist zahlreiche religiöse Akzente auf, an jedem Tag ist eine eigene Programmschiene den Themen Religion und Spiritualität gewidmet. Die österreichische katholische Kirche ist bei dem Treffen von rund 4.000 Psychotherapeuten und -therapeutinnen aus 80 Ländern prominent vertreten: Wie Kardinal Franz König beim ersten Kongreß vor drei Jahren in Wien tritt nun auch der jetztige Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, als Referent in Erscheinung. Er spricht am Mittwoch, 7. Juli, um 11.40 Uhr in Raum E des Austria Centers (Am Hubertusdamm 6, 1220 Wien) zum Thema "Vom Mythos zur Realität". Die inhaltliche Schwerpunktsetzung beim 2. Psychotherapiekongreß ist laut dem Präsidenten des Weltverbandes für Psychotherapie, Alfred Pritz, auch eine Verbeugung vor Sigmund Freud, der vor genau 100 Jahren sein wegweisendes Werk über die "Traumdeutung" veröffentlichte. Am selben Halbtag und am selben Ort wie Kardinal Schönborn sprechen auch der Religionsphilosoph Eugen Biser ("Was ist eine therapeutische Theologie?", 10.20 Uhr), der mit einem kirchlichen Lehrverbot belegte Paderborner Theologe und Psychotherapeut Eugen Drewermann ("Der Traum vom Paradies", 9 Uhr) und der Wiener Ex-Priester und Psychotherapeut Richard Picker ("Der Sündenbock - die entscheidende Schnittstelle zwischen Psychotherapie und Religion", 11 Uhr). Die um 12.10 angesetzte Diskussion moderiert Elisabeth Muschik. An jedem Nachmittag der vier Kongreß-Tage werden darüberhinaus Vorträge und Workshops unter der Rubrik "Religion und Spiritualität" angeboten. Der inhaltliche Bogen ist dabei weit gespannt und reicht bis hin zu esoterischen Angeboten: U.a. sind Vorträge zu den Themen "Tod und Sterben als Herausforderung der Psychoanalyse", "Auf der Suche nach der verlorenen Seele" (Wunibald Müller, 8. Juli, 15 Uhr, Raum A) und "Ekstatische Trance und rituelle Körperhaltungen" vorgesehen. Der Frage "Was heißt Wirklichkeit?" wird der em. Wiener Professor für Christliche Philosophie, Augustinus Wucherer-Huldenfeld, am Mittwoch um 10.20 Uhr in Raum I nachgehen.

Eröffnet wird der Kongreß am Sonntag um 18.15 Uhr mit einem Festvortrag der deutschen Psychotherapeutin Verena Kast zum Tagungsthema "Mythos - Traum - Wirklichkeit".

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Internationale Studien: Religiöse Welt von Schülern ist in Bewegung

Viele Jugendliche bezeichnen sich heutzutage selbst als "nicht religiös". Trotzdem wollen sie auf gewisse Kulte der christlichen Kirche, wie Taufe oder Hochzeit, nicht verzichten. Dies geht aus einer Studie hervor, die Prof. Dr. Hans-Georg Ziebertz von der Universität Würzburg durchgeführt hat. Sie basiert auf einer Befragung von 1.744 Schülern in Österreich, Holland und Deutschland. Demnach beschreiben sich 20 Prozent der Befragten als religiös. 36 Prozent sind sich unsicher, 44 Prozent geben an, nicht religiös zu sein. Diese drei Gruppen wurden auch nach ihrer Einstellung zu Taufe, Hochzeit und Beerdigung gefragt. Dabei stellte sich heraus, daß jeweils rund 60 Prozent in einer Kirche heiraten, ihre Kinder taufen lassen sowie bei ihrem Begräbnis einen Priester dabei haben möchten. 15 bis 18 Prozent der Jugendlichen dagegen wollen diese drei christlichen Kulte aus ihrem Leben verbannt wissen. Der Rest der Befragten, jeweils etwa ein Viertel, ist sich unsicher.

Prof. Ziebertz, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Würzburg, stellte diese Ergebnisse in der vergangenen Woche bei einem Pressegespräch in der Universität am Sanderring vor. Seine Studie hatte Pilotfunktion für eine internationale Untersuchung über die Religionsstile Jugendlicher. Diese Untersuchung wurde bei einem von Prof. Ziebertz vom 16. bis 20. Juni organisierten Expertentreffen mit zehn Wissenschaftlern aus Europa, Südafrika und den USA vorbereitet. Unter anderem förderten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Universitätsbund diese Zusammenkunft in Würzburg. Auffällig findet es Prof. Ziebertz, daß ein Großteil der Schüler, die sich als nicht religiös bezeichnen, dennoch eine kirchliche Heirat, die Taufe der eigenen Kinder und ein kirchliches Begräbnis bejahen. Das sieht er als Anhaltspunkt dafür, daß auch bei diesen Jugendlichen ein Bedürfnis nach Religiosität vorhanden ist. Mit einem entsprechenden Ansatz versuchen Wissenschaftler, die Religionsstile junger Menschen zu erklären: Sie leugnen nicht, daß es zur Abwendung von den christlichen Kirchen kommt. Doch sehen die Vertreter dieses Ansatzes die Gesamtsituation nicht zwangsläufig negativ. Neben dem "Abbruch" gebe es auch Zeichen für eine Vitalisierung der Religion. Die Wissenschaftler gehen von einer religiösen Praxis bei Jugendlichen aus, die sich nicht unbedingt mit dem kirchlich vertretenen Christentum deckt, aber viele Momente lebendiger Religiosität enthält, die dem christlichen Glauben neue Impulse geben können: "Die Kirche muß lernen, die Lebenswelt der heutigen Jugendlichen zu verstehen und darin Anknüpfungspunkte für eine religiöse Kommunikation zu suchen", so Prof. Ziebertz bei einem öffentlichen Symposion, das am 17. Juni im Rahmen des Expertentreffens in der Universität am Sanderring stattfand. Der erste Schritt in diese Richtung sei die Wahrnehmung, daß die religiöse Landschaft in Bewegung ist: "Die Kirchen befinden sich auf einem Markt mit anderen Anbietern von Weltanschauungen - ob ihnen dies paßt oder nicht. Sie müssen marktfähiger werden."

Der Pastoraltheologe Prof. Dr. Johannes Van der Ven (Holland) stellte bei dem Symposion Umfrageergebnisse vor, nach denen die meisten jungen Menschen nach wie vor an eine göttliche Kraft glauben. Allerdings werde dieses Göttliche in der Regel als eine anonyme Macht erfahren, die sich willkürlich zeigt und auch negativ wirken kann. Für die Jugendlichen habe dieses Gottesbild nichts mehr mit dem "einen und guten Gott" der Kirchen zu tun. Grundsätzlich spiele Religiosität auch heute noch eine zentrale Rolle: Prof. Dr. Leslie Francis aus England berichtete über seine Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Glück und Religion. Demnach fühlen sich Menschen, die sich selbst als religiös bezeichnen, glücklicher und gesünder als Menschen, die angaben, nicht religiös zu sein.

Dr. Michael Krüggeler stellte eine Studie zur Glaubenslandschaft in der Schweiz vor: 95 Prozent der Eidgenossen lassen sich als religiös einschätzen - davon allerdings nur sieben Prozent mit einem traditionellen christlichen Glauben. Die Mehrheit konstruiert sich einen eigenen Glauben aus Elementen der unterschiedlichsten religiösen Bewegungen.

Die Hauptquelle religiöser Orientierung bleibt für den Salzburger Religionspädagogen Prof. Dr. Anton Bucher jedoch weiterhin das Christentum, auch wenn es nicht mehr eine derart beherrschende Rolle spielen könne wie in der Vergangenheit. Aus den beim Symposion gesammelten Erkenntnissen haben die am Würzburger Religionspädagogik-Lehrstuhl versammelten Wissenschaftler in einer anschließenden Arbeitstagung die Grundlage für eine empirische Studie entwickelt, welche die Religionsstile Jugendlicher in den USA sowie in Südafrika und Europa untersuchen soll. Damit will der Initiator Prof. Ziebertz auch das Profil des Forschungsstandortes Würzburg im internationalen Netzwerk der empirischen religionspädagogischen Forschung weiter schärfen.

Quelle, Informationen: Universität Würzburg, Prof. Dr. Hans-Georg Ziebertz,

Tel. (0931) 888-4838, Fax (0931) 888-4840,

E-Mail: hg.ziebertz@mail.uni-wuerzburg.de

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Internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas in Wien

Von Freitag bis inklusive Sonntag halten die Zeugen Jehovas ein Treffen unter dem Motto "Gottes prophetisches Wort" im Wiener Hanappi-Stadion ab. Das Treffen, zu dem 7.000 Besucher erwartet werden, bildet den Auftakt zu Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet und 200 weiteren Ländern, in denen die Zeugen Jehovas vertreten sind.

Derartige Treffen finden alljährlich im Sommer statt. Im Vorjahr waren die Veranstaltungen auf einige wenige Länder verteilt, Österreich hatte kein eigenes Programm. Um so wichtiger ist laut den Veranstaltern der heurige Kongreß, der genau ein Jahr nach der Zulassung der Zeugen Jehovas als Bekenntnisgemeinschaft abgehalten wird. Das Motto der Veranstaltungen, "Gottes prophetisches Wort", sei Ausdruck der zentralen Botschaft der Zeugen, durch Lesen der Bibel ein glücklicheres Leben zu führen. Als Themenschwerpunkt nannte Axel Hofmann, Pressesprecher des Wiener Treffens, unter anderem die Veranschaulichung der Stellung der Zeugen Jehovas im Holocaust. Laut Hofmann verweigerten die Zeugen Jehovas als einzige Religionsgemeinschaft im zweiten Weltkrieg kollektiv sowohl den Wehrdienst als auch den Hitlergruß. Weiterer Schwerpunkt des Kongreßprogrammes ist die Verteidigung der Menschenrechte durch die Zeugen Jehovas. Dabei betonte Hofmann gegenüber der APA, daß "die Zeugen als eine der wenigen Glaubensgemeinschaften in Europa bestrebt sind, die Religionsfreiheit zu verteidigen." Aus diesem Grund hätten sie vor einem Jahr eine Klage gegen das österreichische Sektengesetz beim Europäischen Gerichtshof eingebracht. Dieses Gesetz hat zwar zur Anerkennung der bisher als Sekte gehandelten Zeugen Jehovas als Bekenntnisgemeinschaft geführt. Kritikern zufolge bewirke es aber ein "Zweiklassen-Religionssystem", womit es laut Hofmann sowohl dem österreichischen Gleichheitsgrundsatz als auch der Europäischen Menschenrechtskonvention widerspricht. Mit einem Urteil werde in den nächsten sechs bis acht Monaten gerechnet, wobei Hofmann eine Aufhebung des Gesetzes wegen Verfassungswidrigkeit erwartet.

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ARD produziert neue Pfarrer-Serie

Unter dem Titel "Himmel und Erde - ein göttliches Team" produziert die ARD eine neue Pfarrer-Serie für ihr Vorabendprogramm. Die 13teilige Serie, die die Geschichte einer Pfarre im Kölner Stadtteil Nippes behandelt, zeichnet sich laut der Produktionsgesellschaft durch eine sehr junge Sprache und eine "sehr authentische Darstellung" aus. Das Werk der Serienautorin Hannah Hollinger sei inspiriert von der Sehnsucht nach Orientierung und der wachsenden Suche nach der Antwort auf die existentiellen Sinnfragen des Lebens. "Himmel und Erde" geht nach ARD-Angaben voraussichtlich im Herbst 2000 auf Sendung. Nach Angaben der ARD-Programmdirektion unterscheidet sich "Himmel und Erde" von den bekannten Pfarrer-Serien des deutschen Fernsehens unter anderem dadurch, daß die Geschichten "ganz dicht an der persönlichen Befindlichkeit der Hauptfigur" erzählt werden. Zudem habe es noch nie einen jüngeren Fernsehpfarrer gegeben - sowohl an Lebensjahren als auch in seinem Denken und Handeln. Der neue Fernseh-Geistliche, Kaplan Leon Mark, wird gespielt von dem 27jährigen Henning Vogt, der damit seine erste große Serienrolle übernimmt.

Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre hatte es im deutschen Fernsehen einen regelrechten Boom an Pfarrer- und Nonnen-Serien gegeben; zu den bekanntesten gehörten "Mit Leib und Seele" im ZDF und "Oh Gott, Herr Pfarrer" in der ARD.

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OÖ-Kirche hat guten Kontakt zu den Menschen

Fast die Hälfte der Bevölkerung Oberösterreichs pflegt Kontakt mit einer katholischen Pfarre. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Linzer "market"-Instituts, die von der Diözese Linz im Zuge der Erarbeitung eines neuen Kommunikations-Konzeptes in Auftrag gegeben worden ist. Die Pfarren sind mit 45 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren die häufigsten Anlaufstellen der Menschen. Die zweithäufigste Kontaktnahme mit der Kirche erfolgt in Kirchenbeitrags-Angelegenheiten (42 Prozent). Über die Organisationen der Katholischen Aktion erreicht die Kirche in Oberösterreich 15 Prozent der Bevölkerung. Der intensivste Kontakt mit der Kirche besteht in den Landpfarren (53 Prozent). Am schwierigsten gestaltet sich die Kontaktaufnahme offensichtlich in Klein- und Mittelstädten (36 Prozent). In der Landeshauptstadt Linz liegt dieser Wert bei 49 Prozent. Über caritative Einrichtungen kommen 11 Prozent, über die Pfarr-Kindergärten 10 Prozent mit der Kirche in Kontakt. Von den Diensten, die die Kirche anbietet, stehen die besonderen kirchlichen Feiern - wie Taufe, Hochzeit, Begräbnis - mit 40 Prozent Inanspruchnahme hoch im Kurs. Zum Besuch der Sonntagsmesse oder des Gottesdienstes an hohen kirchlichen Feiertagen bekennen sich 35 Prozent der erwachsenen Oberösterreicher.

In der Umfrage wurde auch erhoben, wie sich die Menschen über das pfarrliche Leben bzw. über die Kirche in Oberösterreich informieren. An erster Stelle steht dabei mit 42 Prozent das Pfarrblatt. 31 Prozent beziehen ihre kirchlichen Informationen aus dem Fernsehen, 22 Prozent aus dem Radio, 19 Prozent aus der Kirchenzeitung. 10 Prozent nennen nicht-kirchliche Zeitungen und Zeitschriften als Informationsquelle über Kirchenthemen. Hohen Stellenwert bei den Oberösterreichern haben die sozialen Dienste der Kirche. 36 Prozent sind für mehr Seniorenbetreuung und Familienhilfe durch die Kirche, 34 Prozent für mehr persönliche Betreuung und Hilfestellung. Die Kinder- und Jugendarbeit, das Pfarrleben und kirchliche Feste im allgemeinen erzielten ebenfalls hohen Zuspruch. Befragt, ob es ihrer Meinung nach Unterschiede zwischen der Gesamtkirche Österreich und der Kirche in Oberösterreich gebe, registrierte nur jede/r vierte Befragte Unterschiede. Sie werden besonders im Bereich der Führungsämter und in der offeneren Linie der oberösterreichischen Kirche gesehen.

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"Ich und Du" - Partnervermittlung mit dem Segen der Kirche

"Die Einsamkeit ist für viele das größte Problem. Das habe ich in meiner langen Zeit als Telefonseelsorgerin erfahren", sagt Ulrike Grave. Am 1. Juli eröffnet die Paar- und Familiengtherapeutin das Institut "Ich und Du" im multikulturell geprägten Hamburger Stadtteil Ottensen. Schirmherr ist Landespastor Stephan Reimers. Ein Beirat, dem zwei kirchliche Mitarbeiter angehören, soll die neue Partnervermittlung beraten und kritisch begleiten. "Seelsorger stehen bei Beratungsgesprächen immer wieder vor dem Problem, daß sie zwar Zeit und viel Bereitschaft zum Zuhören haben, oft aber keine weiterführende Hilfe anbieten können", meint Reimers. Das betreffe vor allem Menschen, die einsam seien. Bei diesem Problem könnten die Telefonseelsorger in Hamburg jetzt auf "Ich und Du" verweisen, eine Adresse, die "guten Gewissens" empfohlen werden könne. Viele Eheanbahnungsinstitute haben nach den Worten von Grave nicht ohne Grund einen schlechten Ruf. Sie seien oft überteuert und unseriös und hätten eher das Geschäft mit der Einsamkeit als den hilfsesuchenden Menschen im Blick. Schon seit Jahren denke sie daran, eine seriöse Partnervermittlung mit kirchlicher Anbindung zu gründen, "für Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu präsentieren". Nach vierjähriger Vorbereitungszeit konnte die Idee nun in die Tat umgesetzt werden. ",Ich und Du' versteht sich als weiterführendes Angebot der Beratungs- und Seelsorgestellen in der Hansestadt und ist auch für homosexuelle Partnersuche offen", sagt Pastor Michael Grabarske, der zusammen mit der Psychologin Wiebke Petzold den Beirat stellt. "Die Vermittlung beginnt mit einem Partnergespräch", erläutert Grave, die mehr als 20 Jahre lang ehrenamtlich in der Telefonseelsorge tätig war. Für einen Fixpreis von 400 Mark werden innerhalb eines Vierteljahres mindestens drei Kontakte versprochen. "Sollten sich in dieser Zeit nicht drei Vermittlungen ergeben, erhält der Suchende 300 Mark zurück", betont Grave. Die 48jährige hat für ihr neues Gewerbe zwei kleine Räume angemietet.

Unter dem Dach der Diakonie war eine kommerzielle Partnervermittlung nach den Worten Grabarskes aus rechlichen Gründen "leider nicht möglich". Dabei hat die Hamburger Eheanbahnung mit kirchlichem Segen durchaus ein Vorbild: Die Katholische Beratungsstelle für Ehe- Familien und Lebensfragen in Köln vermittelt seit vielen Jahren Ehen und Partnerschaften, allerdings kostenlos. Eine neue Stelle für die Hilfe bei der Partnersuche sei von der evangelischen Kirche und ihrem Diakonischen Werk aber nicht bewilligt worden. Weil sie von der Idee überzeugt gewesen sei, habe sie sich selbständig gemacht, wenn auch "beschirmt" von der Kirche, sagt Grave. "Ich bin gern verheiratet und das seit elf Jahren", betont die 48jährige. Auch anderen Menschen gönne sie die Erfahrung, sich einem geliebten Menschen mitteilen zu können, Frust und Freude miteinander zu teilen. Den Weg dahin wolle sie mit "Ich und Du" bereiten.

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Österreicher spendeten in 50 Jahren 12.000 Missionsfahrzeuge

Die Österreicher sind ein spendenfreudiges Volk. Das zeigt auch die Bilanz der Christopherus-Aktion "Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft" (MIVA), die heuer ihr 50jähriges Bestehen feiert. In den vergangenen fünf Jahrzehnten finanzierten sie nicht weniger als 12.000 Fahrzeuge bei einem Gesamtumsatz von rund einer Milliarde Schilling, teilte heute, Donnerstag, die Kathpress in einer Aussendung mit.

Die österreichische MIVA wurde von der katholischen Kirche ins Leben gerufen, um abgelegene Missionsstationen, Pfarrgemeinden und finanzschwache Diözesen in der Dritten Welt mit Fahrzeugen auszustatten. Die diesjährige Kampagne steht unter dem Thema "Zukunft". In einem Folder wird die Investition in die Mobilität der Kirche und der Hilfe als Investition in die Zukunft von Menschen und Völkern dargestellt. Gefeiert wird das Jubiläum natürlich auch: Vom 23. bis 25. Juli ist das oberösterreichische Stadl-Paura, der Sitz der MIVA, Mittelpunkt der Festivitäten, die mit einem Jugend-Event beginnen und einem Festgottesdienst am Sonntag enden.

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Vier Friedensnobelpreisträger bei Wiener Friedensgesprächen

Mehr als 100 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur sind am Freitag in der Diplomatischen Akademie in Wien zusammengetroffen, um Strategien der Friedenssicherung zu diskutieren. An den Wiener Friedensgesprächen, die bis kommenden Sonntag unter dem Motto "Vision Europa - Strategien des Wandels" stehen, nehmen vier Friedensnobelpreisträger teil - der südafrikanische Ex-Präsident Frederik Willem de Klerk, der frühere Präsident Costa Ricas, Oscar Arias, die Leiterin der internationalen Kampagne gegen Landminen, Jody Williams, und die irische Friedensaktivistin Maired Corrigan-Maguire. Die Ergebnisse der Konferenz sollen in einem Papier der UNO und der EU-Kommission präsentiert werden.

Ziel der Veranstaltung ist, Möglichkeiten einer friedlicheren Gesellschaft im 21. Jahrhundert aufzuzeigen. Besondere Schwerpunkte sind die Konfliktprävention, eine bessere Ausbildung für Jugendliche sowie das Europa der Zukunft. Zu den einzelnen Themenstellungen soll disziplinenübergreifend in sieben Arbeitsgruppen diskutiert werden. Auch Künstler wie die französische Schauspielerin Julie Delpy, die Sängerin Joan Armatrading und die Liedermacher Konstantin Wecker und Hubert von Goisern sind in den Diskussionsgruppen vertreten. Das Programm der Friedensgespräche sieht neben den internen Veranstaltungen auch einige öffentliche Termine vor. So findet beispielsweise Freitag abend in der Otto-Wagner-Kirche am Steinhof eine interreligiöse Friedensfeier statt. Am Samstag steigt in der Hofburg mit einer Gala der gesellschaftliche Höhepunkt der Konferenz. Bei diesem Anlaß werden mehrere Künstler auftreten, zudem werden die Ergebnisse der Gespräche erstmals öffentlich präsentiert und mit den prominenten Teilnehmern diskutiert. Kultureller Höhepunkt und Abschluß der Veranstaltung ist Sonntag abend der Kultur-Event "Voices for Peace" im Großen Musikvereinssaal. Dabei werden Konstantin Wecker und Joan Armatrading Konzerte geben. Schon am Donnerstag hatten einige Konferenzteilnehmer bei einer Auftaktpressekonferenz ihre Ziele für die Veranstaltung präsentiert. Daß die Gespräche sinnvoll sind, war unumstritten. So meinte etwa De Klerk, daß eine ständige Diskussion über den Frieden unbedingt notwendig sei. Nur so könne in aller Welt Bewußtsein geschafft werden, daß es Konflikte nicht nur im Kosovo, sondern auch an vielen anderen Schauplätzen gebe. Der ungarische Philosoph Ervin Laszlo wies auf die besondere Rolle Europas hin, das die abendländische Gesellschaft geschaffen habe und jetzt den Weg zu einer post-modernen Gesellschaft weisen müsse, die von Frieden und Toleranz geprägt sei. Ein besonderes Anliegen ist den Teilnehmern die Prävention von Konfliktlösung durch Gewalt sowie der Kampf gegen Armut und schlechte Ausbildung von Jugendlichen.

Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 10:41 von Marcus Marschalek

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