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News vom 22. 7. 1999

 

Auf den Spuren des Hl. Jakobs

Spanien feiert an diesem Sonntag den Tag seines Schutzpatrons, des Heiligen Jakobs. Die Feiern sind der Höhepunkt des "Heiligen Jahres 1999". Dazu werden in der nordwestspanischen Stadt Santiago de Compostela Zehntausende erwartet, darunter König Juan Carlos und Königin Sofia. Die "Heiligen Jahre" wechseln im Rhythmus von fünf bis elf Jahren. Sie werden immer dann zelebriert, wenn der Namenstag des Heiligen Jakobs (spanisch: Santiago) am 25. Juli auf einen Sonntag fällt.

Im Mittelalter war Santiago neben Jerusalem und Rom das wichtigste Pilgerziel der Christen. Millionen von Pilgern aus ganz Europa machten sich auf den Weg zum Jakobsgrab. Dies war damals mit beträchtlichen Gefahren wie Überfällen von Wegelagerern oder todbringenden Krankheiten verbunden. Heute kann man bequem mit dem Flugzeug nach Santiago fliegen oder Teile der Pilgerstrecke im Auto zurücklegen. Viele Pilger kommen aber auch heute noch zu Fuß an die Stätte des Hl. Jakobs.

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Goethe war tief religiös

Nach Ansicht der Hamburger Romanistin Erika Lorenz war Johann Wolfgang von Goethe ein tief religiöser Mensch. Goethe sei zwar nicht zum Mystiker hochzustilisieren, aber seine metaphysische Religiosität sei der Mystik näher als der Dogmatik gewesen, schreibt Lorenz in der neuesten Nummer der in Freiburg erscheinenden Zeitschrift "Christ in der Gegenwart". Naturforschungen hätten dem Dichter immer viel bedeutet, sie seien für ihn Gottesdienst gewesen. Auch könne Goethes Farbenlehre als "Farbentheologie" gewertet werden. Die eigene Farbenlehre habe ihn mehr als 40 Jahre lang beschäftigt, "weil er meinte, hier Gott am unmittelbarsten nahezukommen", so die Philologin. Lorenz lehrt an der Hamburger Universität Romanische Philologie. "Für Goethe ist das Licht Ursprung und Heiligkeit wie Gott selbst", so Lorenz. Der Dichter sei durch seinen menschlichen Umgang mit Licht und Farbe zur religiösen Sicherheit eines in der Naturbeobachtung gründenden Glaubens gekommen. Einen Monat vor seinem Tod habe er über die Konsequenz der Grenzerfahrung bei seinen Forschungen geschrieben: "Hierdurch bin ich für mich an die Grenze gelangt, dergestalt, daß ich da anfange zu glauben, wo andere verzweifeln." Goethe wollte mit seinem Werk Gott und den Menschen dienen.

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Grossrazia in chinesischem Stadion

Mit einer Grossrazzia ist die chinesische Polizei in Peking gegen die sektenähnliche Bewegung Falun Gong vorgegangen. In zahlreichen Städten des Landes habe es Proteste und Festnahmen gegeben, sagte eine Sprecherin der Sekte. Zwischen ein- und zweitausend Anhänger seien in das Stadion gebracht worden, sagte ein Sprecher der Stadionverwaltung der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Präsident Jiang Zemin habe die Massnahmen am Montag angeordnet. Die seit 1992 bestehende Falun Gong hatte am 25. April rund 10000 Anhänger in Peking versammelt und vor dem Hauptquartier der kommunistischen Partei gegen Repressionen wegen ihrer Aktivitäten protestiert. Gleichzeitig setzten sie sich für die freie Ausübung ihrer Religion ein. Die kommunistische Partei sieht in der Sekte, die bis zu 100 Millionen Anhänger haben soll, eine Bedrohung ihrer politischen und kulturellen Dominanz. Falun Gong will die Menschheit vor dem moralischen Verfall retten. Das Regime wirft ihnen vor, alten Vorstellungen aus der Feudalzeit anzuhängen. In mehreren Städten ist die Sekte bereits verboten. Falungong-Gründer Li Hongzhi soll sich in den USA aufhalten. Eine Sektensprecherin gab an, daß es noch weitere Festnahmen etwa in der Provinz Guangdong und Shenzhen gegeben habe. Die Festnahmen seien erfolgt, als sich in Guangdong rund 20000 Menschen vor dem Regierungsgebäude versammelt hätten.

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Das Paradies existiert!

Das Paradies existiert! Allerdings nicht als realer Ort "zwischen den Wolken"! Dies sagte Papst Johannes Paul II. am Mittwoch bei einer Generalaudienz in Rom. Es handele sich dabei vielmehr um einen "Zustand der Verherrlichung". Erst vor wenigen Tagen war in der italienischen Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica" zu lesen, daß auch die Hölle nicht als realer Ort zu verstehen sei, sondern als Sinnbild von Seelenqualen. Das Paradies stehe all denen offen, "die zu Lebzeiten Gott angenommen und sich aufrichtig seiner Liebe geöffnet haben, zumindest in der Stunde ihres Todes", sagte Johannes Paul vor 7 000 Gläubigen. Allerdings sollten diese "Realitäten" mit einer gewissen Nüchternheit beschrieben werden, da ihre Darstellung stets unzulänglich bleibe. Dies gelte auch für die heutige Zeit.

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... am Anfang war eine Frau!

Die Päpstlichen Missionswerke, die in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv sind (in Österreich "Missio"-Austria), haben am Donnerstag den Gedenktag ihrer Gründerin, der Französin Pauline Jaricot. Sie wurde vor 200 Jahren - am 22. Juli 1799 - in Lyon geboren. Die Feiern in Frankreich wurden auf den Herbst verlegt. Der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker ("Missionskongregation"), Kardinal Jozef Tomko, leitet am Samstag, 18. September, den Festgottesdienst in der Pariser Kirche St. Francois Xavier. Im Anschluß findet eine Festakademie statt, bei der der slowakische Kurienkardinal über die Aktualität des Missionsgedankens sprechen wird. Am Sonntag, 19. September, feiert Kardinal Tomko in der Fourviere-Basilika in Lyon einen Gottesdienst und besucht anschließend das Geburtshaus von Pauline Jaricot. In Österreich feierte "Missio"-Nationaldirektor P. Ludwig Schwarz aus Anlaß des 200. Jahrestags der Geburt von Pauline Jaricot am vergangenen Donnerstag einen Gedenkgottesdienst im Wiener Don-Bosco-Haus. Pauline Marie Jaricot wurde am 22. Juli 1799 als Tochter eines Seidenfabrikanten-Ehepaars in Lyon geboren. Pauline Jaricot begeisterte der Gedanke, den christlichen Glauben möglichst vielen Menschen nahezubringen. Mit erst 23 Jahren, gründete die junge Französin das "Werk der Glaubensverbreitung", einen der ersten Missionsvereine der Welt. Grundidee war, täglich ein kurzes Gebet für die Mission zu sprechen und wöchentlich einen "Sou" (fünf Centimes) für die Mission zu spenden. Der Grundstein der späteren internationalen Päpstlichen Missionswerke war damit gelegt. Mit ihrer Gründung leitete Pauline Jaricot eine neue Epoche der Missionsgeschichte ein: Mission wurde zur Sache des "einfachen Volkes". Ihr ging es darum, "nicht einzelne Missionsgebiete zu unterstützen, sondern das weltweite Missionsanliegen der ganzen Kirche". Die engagierte junge Frau konnte sich an der raschen Verbreitung ihres Werkes erfreuen, das bald in weiten Teilen Europas, in Nord- und Lateinamerika Fuß faßte. Weniger erfolgreich verlief dagegen das persönliche Leben Pauline Jaricots. Um das Los der Arbeiterschaft zu verbessern, kaufte sie mit ihrem Erbe eine Fabrik und wollte diese nach arbeiterfreundlichen Grundsätzen führen. Der Betrieb mußte nach kurzer Betriebszeit jedoch wieder geschlossen werden. Als Pauline Jaricot 1862 starb, erhielt sie ein Armenbegräbnis. Ihr Bemühen geriet jedoch nicht in Vergessenheit. Papst Leo XIII. schrieb in einem Brief über Pauline Jaricot: "Wir verdanken ihr die Initiative zur Wiedergewinnung der Arbeiterschaft in der Kirche". Die Vorkämpferin des Missionsgedankens und des Laienapostolats wird heute als eine der großen und zu Unrecht vergessenen Figuren der Kirchengeschichte des vergangenen Jahrhunderts eingeschätzt. Hundert Jahre nach der Gründung wurde Jaricots Missions-Vereinigung als "Werk der Glaubensverbreitung" weltkirchlich offiziell anerkannt. Gegenüber "Kathpress" betonte P. Schwarz, mit Jaricots Gründung sei ein Meilenstein im Laienapostolat gesetzt worden. Schwarz: "Die göttliche Vorsehung bediente sich dieser Frau, um sicherzustellen, daß das Volk Gottes, von missionarischen Geist erfüllt, durch Gebet und finanzielle Unterstützung am Missionswerk der Kirche effektiv mitarbeitet". Ihre "famose Idee" einer Geldsammlung habe sich wider Erwarten so gut bewährt, daß ein von Anfang an weltumspannendes Werk entstehen konnte. Zu den Aufgaben des "Werkes der Glaubensverbreitung", das unter den vier Päpstlichen Missionswerken das größte ist, gehört die materielle Unterstützung der 1.000 ärmsten Diözesen in den Ländern des "Südens". Die finanzielle Hilfe für die Priester, Seminaristen, Katechisten und Ordensleute sei weiterhin unentbehrlich, erinnerte Schwarz. Ebenso unentbehrlich seien Geldmittel für den Bau von Kirchen, Kapellen, Klöstern und Sozialzentren. Nach neuester Statistik sind heute insgesamt 508 österreichische Missionare und Missionarinnen in den Ländern des "Südens" tätig. Den größten Anteil stellen dabei 321 Ordensfrauen. Unter den 187 Missionaren sind fünf Bischöfe, 125 Ordenspriester, 23 Ordensbrüder, 28 Weltpriester und sechs Pastoralassistenten. Die meisten österreichischen Missionare arbeiten in Lateinamerika (216) und in Afrika (161).

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Berufung Schönborns in Kulturgüter-Kommission

Kardinal Christoph Schönborn, ist von Papst Johannes Paul II. in die vatikanische Kommission für die kirchlichen Kulturgüter berufen worden, berichtete Kathpress am Dienstag. Kardinal Schönborn arbeitet nun neben der Glaubens-, der Ostkirchen-Kongregation und dem Kulturrat nun in einer weiteren römischen Kurienbehörde mit.

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Salzburger Weihbischof Mayr wird 75

Der Salzburger Weihbischof, Dompropst und langjährige Generalvikar Jakob Mayr vollendet am Samstag, 24. Juli, sein 75. Lebensjahr. Jakob Mayr wurde am 24. Juli 1924 in Kirchbichl im Tiroler Anteil der Erzdiözese Salzburg geboren. Nach dem Theologiestudium in Salzburg wurde Mayr am 9. Juli 1950 zum Priester geweiht. Er war zunächst als Studienpräfekt an Bischöflichen Seminar und Gymnasium "Borromäum" und als Diözesanseelsorger der Katholischen Arbeiterjugend tätig. Nach Jahren als Pfarrseelsorger wurde Mayr 1969 zum Ordinariatskanzler bestellt und 1970 ins Salzburger Dom- und Metropolitankapitel berufen, wo er nunmehr das Amt des Dompropstes innehat. Seine Ernennung zum Weihbischof erfolgte 1971. Als langjähriger Referent der österreichischen Bischofskonferenz für die Bereiche Priesterfortbildung, Laientheologen und kirchliche Berufe hatte Weihbischof Mayr mit allen kirchlichen Berufsfeldern zu tun. Der Weihbischof nannte wiederholt den Mangel an Priestern, Ordensleuten und verantwortlichen Laienmitarbeitern als die stärkste Belastung für die Pfarren. Nach langjähriger Tätigkeit als Generalvikar ist Mayr derzeit in der Erzdiözese Salzburg als Bischofsvikar für die Bereiche Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute tätig. 1988 leitete Mayr die bischöfliche Kommission für die Vorbereitung und Durchführung des zweiten Pastoralbesuches des Papstes in Österreich.

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Pädagogik als "künstliche Kinderarbeit"?

Der Tübinger Pädagogik Professor sprach im Rahmen der Pädagogischen Werktagung "Leben in der Zeitenwende" in Salzburg zu diesem Thema. Flitner warnte vor der Gefahr, daß pädagogische Impulse und didaktische Vorschläge zu "künstlicher Kinderarbeit" werden könne. Man sollte die Kindheit als "vollgültiges Menschsein" respektieren und nicht nur als "Vorstufe des Erwachsenseins" oder als bloße "Trainigsexistenz" sehen, meinte Flitner bei der Pädagogischen Werktagung in Salzburg. Er warnte vor der Pädagogik des übertriebenen "Vorwärtstreibens", "Stimulierens" und "Hetzens". Der Tübinger Pädagoge räumte allerdings ein, daß es in diesem Jahrhundert große Fortschritte beim Respekt vor Kindern gegeben habe. So habe es noch 1910 in Ravensburg einen "Kindermarkt" gegeben, wo Zehnjährige als Saisonarbeiter vermittelt wurden.

Die Pädagogischen Wektagung, an der etwa 800 Interessierte aus den Bereichen Pädagogik und Lebenshilfe an der Universität in Salzburg teilnehmen, steht unter dem Motto: "Aufgang, Untergang, Übergang - Leben an der Zeitenwende". Im Mittelpunkt soll dabei die Frage stehen, was der Übergang ins dritte Jahrtausend für die Pädagogik bedeutet. Die alljährlich im Sommer stattfindende Tagung wird vom Katholischen Bildungswerk in Salzburg und der Caritas Österreich veranstaltet.

Eine gesellschaftliche Neuorientierung angesichts der Tatsache, daß die moderne Technik die alte Unterteilung in "Herren" und "Sklaven" zunehmend aufhebt, forderte der Wiener Philosph Gerhard Schwarz in seinem Referat. Schwarz ortete eine "Auflösung der Hierarchie", die eine pädagogische Grundfrage immer aktueller mache: "Was bringt den Menschen dazu, für sich selbst zu entscheiden?" Im Lösen des Problems von Autonomie und Verantwortung sieht Schwarz auch eine Gemeinsamkeit aller Erlösungsreligionen. Das Ablegen der Fremdbestimmung bzw. den "Übergang von der Finsternis zum Licht" bezeichne man im Buddhismus als "Erleuchtung", im Christentum als "Erlösung". Auch "Auferstehung" will der Philosoph als Ablegen von Fremdbestimmung und Abhängigkeiten zu Lebzeiten verstanden wissen.

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Priesterbild für das dritte Jahrtausend

Der Priester soll ein wortgewaltiger und überzeugender Prediger sein, ein Mensch mit Intellekt und Herz, ein Mann des Zeugnisses, des Dialogs und des Dienstes, der sich ständig weiterbildet und seinen Dienst in Würde verrichtet. Diese Empfehlungen stammen aus einem neuen Dokument der vatikanischen Kleruskongregation. "Der Priester, Lehrer des Wortes, Ausspender der Sakramente und Leiter der Gemeinde im Blick auf das dritte christliche Jahrtausend", lautet der Titel. Auch die Kleruskongregation hat zum Heiligen Jahr 2000 ein Konzept samt Aufgabenumschreibung für ihre Zielgruppe vorgelegt. Der Text faßt die bisherigen kirchlichen Aussagen zum Priesterbild zusammen, stützt sich weitgehend auf die 1991 im Vatikan abgehaltene Bischofssynode über die Priester und enthält im Grunde wenig Neues. Möglicherweise auch deshalb wurde der Text, der das Datum vom 19. März trägt, nicht offiziell publiziert, sondern erschien eher beiläufig in der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" - und nur auf italienisch. Dort wurde er wenige später "entdeckt". Angesichts der großen Herausforderungen in dem für Religion und Kirche zunehmend schwierigen Umfeld sollten die Geistlichen ihren Dienst intensivieren und stärker den Anforderungen der Zeit anpassen, mahnt die Kleruskongregation. Dazu gehöre eine stetige Verbesserung der Predigten, die würdige Gestaltung der Gottesdienstes und der Sakramentenspendung sowie ein angemessener Stil der Gemeindeleitung. Die christliche Botschaft müsse in der heutigen autoritätskritischen Zeit liebenswürdig und attraktiv präsentiert werden und klug die Mittel der modernen Technik nutzen. Allerdings könnten moderne Mittel allein nie das "unmittelbare Zeugnis eines heiligmäßigen Lebens" ersetzen. Der Priester müsse verständnisvoll sein, aber auch den "Mut der Wahrheit" haben - gegen die Versuchung zu Konformismus, zu billiger Popularität oder persönlicher Ruhe. Der Priester sollte inhaltlich, stilistisch und rhetorisch an seinen Ansprachen feilen und sie mit zeitgemäßen und passenden Beispielen anreichern: "Es ist logischerweise nützlich, bei der Predigt eine korrekte und elegante Sprache zu verwenden, für unsere Zeitgenossen aller Schichten verständlich, die sich vor Banalitäten und Allgemeinpätzen hütet. Man muß mit der richtigen Glaubenssicht sprechen, aber mit verständlichen Worten... und nie in einen Fachjargon verfallen, und ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist". Dazu sei ständige Weiterbildung angesagt. Neben der würdigen Gestaltung der Messe empfiehlt das Papier insbesondere eine Förderung der Bußpraxis. In jeder Kirche sollte ein Priester zu bestimmten Zeiten beichtehören. Voraussetzung für das liturgische Leben jeder Gemeinde sei jedoch, daß der Priester selbst ein "Mann des Gebets" ist, und daß auch er regelmäßig selbst beichtet. Im Leben seiner Gemeinde müsse der Priester nach dem Vorbild Christi wie der "gute Hirte" wirken. Weiter wird vor autoritärem Verhalten ebenso wie vor überzogenem Demokratiestreben gewarnt. Keinesfalls sollte sich der Priester in Fragen der Politik einmischen. Überhaupt sollte er sich selbst "zurücknehmen": Er sei nur ein "Verwalter" der Gaben, die die Kirche ihm anvertraut habe.

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Kongo: Die Waffen sollen ruhen!

Die katholische Kirche in Kongo-Kinshasa hat zum Heiligen Jahr 2000 einen Waffenstillstand und ein Ende der Gewalt gefordert. In einem Appell ruft die Bischofskonferenz des Landes alle Gläubigen und Mitbürger zu "Vergebung und Versöhnung... auch gegenüber den Feinden und Aggressoren" auf. Gleichzeitig richten die Bischöfe an alle "Aggressionstruppen" den Appell, das Land zu verlassen. Nur durch Versöhnung lasse sich die Einheit des Landes erreichen, heißt es in dem Appell. "Nie mehr Krieg, nie mehr Gewalt", fordern die Bischöfe unter Leitung von Kardinal Frederic Etsou in ihrem Appell. Mit Nachdruck sprechen sie sich für einen "sofortigen Waffenstillstand im Namen des Evangeliums" aus. Außerdem verlangen die Oberhirten eine Streichung der Auslandsschulden. Die Demokratische Republik Kongo-Kinshasa, das ehemalige Zaire, ist seit elf Monaten Schauplatz eines blutigen Krieges zwischen Rebellen, die von Ruanda und Uganda unterstützt werden, sowie Regierungstruppen unter Präsident Kabila, der sich auf Kontingente aus Simbabwe, Angola und Namibia stützen.

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Letztes Update dieser Seite am  11.07.2006 um 10:41 von Marcus Marschalek

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