News 30. 12. 2003

Papst: Kein Friede ohne internationale Rechtsordnung

Die enge Verbindung von Frieden und Völkerrecht betont Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft zum kirchlichen Weltfriedenstag am 1. Jänner 2004.

Wörtlich nimmt der Papst Bezug auf Anlässe, "in denen sich die Versuchung bemerkbar macht, lieber auf das Recht des Stärkeren als auf die Kraft des Rechtes zu setzen". Johannes Paul II. war einer der schärfsten Kritiker des amerikanisch-britischen Militärschlages gegen den Irak, der ohne Billigung durch die UNO erfolgt ist. Nun geht es für den Papst darum, "die materielle Stärke der Waffen durch die moralische Stärke des Rechtes zu ersetzen".

UNO muss zum "moralischen Zentrum" werden

Johannes Paul II. erinnert daran, dass die Schrecken des Zweiten Weltkrieges eine tief greifende Erneuerung der internationalen Rechtsordnung zur Folge hatten. Ausdrücklich würdigt er den Einsatz der UNO zur Förderung von Frieden, Achtung der Menschenwürde und Freiheit der Völker. Zugleich erneuert Johannes Paul II. den Wunsch, den er bereits 1995 in seiner programmatischen Ansprache vor der UNO-Generalversammlung geäußert hatte: Die Vereinten Nationen sollten von einer administrativen Institution immer mehr zu einem "moralischen Zentrum" werden, in dem sich alle Nationen zuhause fühlen.

Grundrechte im Kampf gegen Terror beachten

Der Papst ruft zur Eindämmung des Terrorismus auf. Ausdrücklich wendet sich Johannes Paul II. nicht nur an Politiker und Juristen, sondern auch an die Terroristen selbst - jene "Männer und Frauen, die zum inakzeptablen Mittel des Terrorismus griffen und damit ihr Anliegen letztlich in Frage stellten". Auch der notwendige Kampf gegen den Terrorismus darf nach Ansicht des Papstes nicht ohne Rücksicht auf die Grundrechte des Menschen erfolgen, denn "der Zweck heiligt niemals die Mittel". Unterdrückungs- und Strafaktionen alleine würden im Kampf gegen den Terrorismus zu kurz greifen, so der Papst weiter. Neben dem "notwendigen" Rückgriff auf Gewalt sei auch eine nüchterne Analyse der Motive von terroristischen Anschlägen notwendig.

 

 

 
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