News 23. 12.
2004 |
Abtreibung: Schönborn plädiert für „Koalition der Besonnenen“„Aktionismus“ und "Polemik" sei hingegen in der Debatte weder zielführend noch hilfreich, sagte der Kardinal im Ö1-Mittagsjournal.Vor dem Hintergrund der neuerlichen Abtreibungsdebatte in Salzburg plädiert Kardinal Christoph Schönborn für eine „Koalition der Besonnenen“. Der Weg des Dialogs – wie ihn Erzbischof Alois Kothgasser und Landeshauptfrau Gabi Burgstaller eingeschlagen hätten – sollte in ganz Österreich beschritten werden, sagte Schönborn im Ö1-Mittagsjournal – denn: „Es geht in die Zukunft unseres Landes.“ Keine Strafen für verzweifelte FrauenZu den Aktivitäten von Gruppen wie „Jugend für das Leben“ meinte Schönborn: „Aktionismus“ oder Polemik sei weder zielführend noch hilfreich. Schönborn betonte ausdrücklich: „Natürlich es geht nicht darum Strafen zu fordern, für Frauen, die verzweifelt sind.“ Es geht um eine Reihe von begleitenden Maßnahmen, die „seit Kreiskys Zeiten versprochen, aber nie umgesetzt worden sind“. Der Grundsatz müsse lauten: "Helfen wo immer es geht." "Dramatischer Geburtenrückgang"Das grundsätzliche Problem sei der "dramatische Geburtenrückgang", betonte Schönborn. Die Abtreibung sei nur ein Teil dieses Problem - bleibe aber eine "Wunde", wie dies auch Kardinal Franz König immer wieder betont habe. Die grundsätzliche Frage dahinter sei aber: "Sind Kinder in unserer Gesellschaft willkommen." Österreich braucht ZuwanderungZum Themenbereich Einwanderung meinte Schönborn: „Österreich braucht eine geordnete Immigration, weil es an Kindern fehlt.“ Zum Thema Asyl sagte Schönborn: Bei „akuter Not“ dürfe Österreich nicht unter die Standards eines Rechtsstaates fallen, der internationale Verpflichtungen zu erfüllen habe. Man müsse klar unterscheiden, wo das Asylrecht missbraucht werde und wo es Menschen in Not gewährt werden müsse. EU-Beitritt der Türkei: „Keine Glaubensfrage“Der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union ist für Schönborn keine „Glaubensfrage“: „Das sind politische Fragen, bei denen auch Katholiken verschiedenen Ansichten haben können.“ Die Frage könne – nach einem „Schwarz-Weiß-Schema“ – auch nicht einfach mit der Ja oder Nein beantwortet werden. „Sehr klar und deutlich“ müsse aber festgehalten werden, dass die Türkei im Falle eines Beitrittes die Menschenrechtskriterien „in vollem Umfang“ zu gewährleisten habe.
Weitere News zum Thema "Abtreiung":
14. 12.
2004: "Aktion
Leben": "Abtreibung nicht
aus Strafrecht herausnehmen"
|
![]() | Seitenanfang | ![]() | weitere News |