News 18. 10.
2005 |
Küberl vermisst den "großen Wurf"Differenziert hat Caritas-Präsident Franz Küberl zu den am Dienstag vom Ministerrat beschlossenen Änderungen bei der Familien-Hospizkarenz Stellung genommen. Viele Verbesserungen gehen Küberl nicht weit genug.Die Änderungen sehen vor, dass Eltern von chronisch kranken Kindern bis zu neun Monate in Karenz gehen können; die Einkommensgrenze für den Bezug von Mitteln aus dem Härtefonds werden von 500 auf 700 Euro angehoben. Küberl betonte die gute Absicht, es sei aber jetzt schon absehbar, dass durch diese Änderungen die Inanspruchnahme der Hospizkarenz nicht weiter steigen werde. Küberl forderte daher am Dienstag "einen großen Wurf". Menschen, die sterbende Angehörige in der letzten Lebensphase begleiten wollen, sollten einen Rechtsanspruch auf Hospizkarenzgeld haben, "ähnlich der Regelung im Bereich der Babykarenz". Angst um Arbeitsplatz behindert HospizkarenzViele pflegende Angehörige stünden "einfach vor der Frage der existenziellen Absicherung während des Verdienstentgangs". Bevor sie diese Frage nicht befriedigend für sich gelöst hätten, "sehen sie sich einfach nicht in der Lage, zur Begleitung der sterbenden Angehörigen zu Hause zu bleiben", so Küberl. Übersehen werden dürfte aber auch nicht, "dass die Angst um den Arbeitsplatz ebenso ein ganz gravierendes Motiv ist, warum die Menschen dieses Angebot bisher sehr wenig in Anspruch nehmen". Teilkarenzierung möglichEs müsse in Erinnerung gerufen werden, dass die Vollkarenz nur eine Variante darstellt, um einen sterbenden Angehörigen zu begleiten, betonte Küberl. In sehr vielen Fällen sei es ratsam, der Möglichkeit der Teilkarenzierung den Vorzug zu geben. "Das würde es vielen Angehörigen erleichtern, den Herausforderungen zu begegnen, die plötzlich auf einen zukommen, wenn ein Angehöriger im Sterben liegt", so Küberl.
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