News 25. 05. 2009

Irischer Bischof geißelt Orden wegen Kindesmissbrauch

Nach dem jüngsten Bericht über massiven Missbrauch in Erziehungseinrichtungen der katholischen Kirche Irlands hat der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin schwere Vorwürfe gegen die betroffenen Orden erhoben.

Es sei empörend, immer noch zu verschweigen, dass Ordensmitglieder "praktisch ohne jegliche Moral" gehandelt hätten, schrieb Martin in einer am Montag veröffentlichten Kolumne der "Irish Times". Ebenso kritisierte er, dass die Opfer bisher keine ausreichende Entschädigung erhalten hätten. Die Orden hätten jetzt eine letzte Chance, sich am Regierungsprogramm für die Opfer in angemessener Weise zu beteiligen, betonte Martin. Sie müssten auf jeden Fall die zugesagten Summen zahlen. Der gesamten katholischen Kirche Irlands warf der Erzbischof vor, auf die Anschuldigungen nur schwach reagiert zu haben, was zu einem hohen Glaubwürdigkeitsverlust geführt habe.

Tausende Kinder misshandelt  

Es war die bisher härteste Reaktion eines irischen Geistlichen auf den am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Untersuchungsbericht einer unabhängigen Kommission. Demnach waren Kinder in der Obhut von kirchlichen Einrichtungen über Jahrzehnte hinweg sexueller Gewalt und Demütigungen ausgesetzt.

 

 

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