News 27. 10. 2009

Deutschland: Neuer Bischof für Essen

Der Münsteraner Weihbischof Franz-Josef Overbeck wird neuer Bischof von Essen. Das gab der Essener Dompropst Otmar Vieth am Mittwoch vor dem traditionellen Angelusgebet im Essener Dom bekannt. Zeitgleich wurde die Personalie in Rom veröffentlicht. Der 45 Jahre alte Overbeck wird Deutschlands jüngster Bischof.

Overbeck folgt im Ruhrbistum auf Felix Genn, der im Frühjahr 2009 den Bischofsstuhl in Münster übernommen hatte. Die Diözese Essen, das flächenmäßig kleinste deutsche Bistum, mit knapp 900.000 Katholiken hat wegen stark zurückgegangener Mitgliederzahlen eine einschneidende Reform hinter sich. 259 Gemeinden wurden zu 43 Großpfarreien zusammengeführt. Stellen fielen weg. Rund 100 Kirchen sollen geschlossen oder etwa zu Altenheimen umgebaut werden. Diesen Prozess, der in der Kirche auch für Enttäuschungen gesorgt hat, soll Overbeck weiterführen und dabei zugleich integrierend wirken.

Overbeck: Ich bin Bischof für alle Menschen

"Ich bin als Ruhrbischof Bischof für alle Menschen, die in meinem Bistum leben", sagte Overbeck nach der Bekanntgabe in Münster. Im Ruhrgebiet als einer Gegend, die vor vielen Herausforderungen steht, werde er auch der katholischen Soziallehre eine Stimme verleihen. Das Ruhrgebiet wird durch die Wirtschaftskrise besonders hart getroffen.

"Nicht nur fühlen, sondern auch denken können"

Der in Marl im Ruhrgebiet geborene Overbeck wird schon seit längerer Zeit immer wieder als Kandidat für Spitzenposten in der katholischen Kirche genannt. Er hat in Rom Theologie studiert und später promoviert. Im Jahr 2000 wurde er Leiter der Fortbildungsstätte für Pastoralreferenten und Diakone in Münster und 2002 zusätzlich kirchlicher Assistent für die jesuitisch geprägte "Gemeinschaft Christlichen Lebens". Als Bischofsvertreter (Diözesanadministrator) in Münster sammelte er 2008 bereits Führungserfahrung in einem der größten deutschen Bistümer. Der schlanke, hochgewachsene Overbeck gilt als eher konservativ, zupackend und intellektuell anspruchsvoll. "Menschen im Dienst der Kirche müssen nicht nur fühlen, sondern auch denken können", ließ er sich auf einer offiziellen Internetseite zitieren.

 

 

 

 

 

 

 
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