News 18. 12. 2009

Gefälschtes Vatikan-Dokument

Mit einem erfundenen Vatikan-Dokument zu einer vermeintlichen "konservativen" Liturgiereform hat die umstrittene Website "kreuz.net" laut „Kathpress“ versucht, in Kirchenkreisen im deutschsprachigen Raum Verwirrung zu stiften.

In dem am Donnerstag verbreiteten Text, der formal und inhaltlich als Instruktion der vatikanischen Gottesdienstkongregation dargestellt wurde, heißt es u.a., dass künftig alle Melodien und Texte nichtkatholischer Autoren aus katholischen Gebet- und Gesangbüchern zu tilgen seien.

Vorkonziliare Wunschträume

Neues geistliches Liedgut und Anklänge an Popmusik seien künftig in der Liturgie verboten. Alle Neukompositionen seien in Rom zur Genehmigung vorzulegen. Ferner schreibt die angebliche Instruktion eine weitgehende Rückkehr zum Latein sowie das vorkonziliare, stille Rezitieren zentraler liturgischer Texte durch den Priester vor.

Irreführender Titel

Dem gefälschten Dokument wurde von "kreuz.net" der lateinische Titel "Musicam sacram fovere" verpasst; damit wird der Titel einer Instruktion derselben Behörde aus dem Jahr 1967 imitiert, der "Musicam sacram" lautete. Im Vatikan war zu dem Vorgang keine Stellungnahme zu erhalten.

Server in den USA

Einer juristischen Verfolgung entziehen sich die - sichtlich aus dem klerikalen Bereich stammenden - Autoren von "kreuz.net", indem sie meist anonym publizieren und technisch auf Server in den USA zurückgreifen. Der theoretische Betreiber der Website ist an einer Adresse im kalifornischen El Segundo beheimatet.

 

 

 

 
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