News 15. 04. 2010

Zeitung: Piusbruderschaft verbot Williamson öffentliche Auftritte

Die traditionalistische katholische Piusbruderschaft hat einem Zeitungsbericht zufolge Bischof Richard Williamson vor dem Prozess um seine Holocaust-Leugnung öffentliche Auftritte verboten.

Der Generalobere Bernard Fellay verbiete dem Mitglied der Bruderschaft, "öffentliche Gespräche zu führen, die sich nicht ausschließlich um religiöse Themen drehen", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" vom Donnerstag aus einem bereits im März verfassten Schreiben. Dieses Verbot umfasse auch die Teilnahme am Prozess in Regensburg, der am Freitag beginnt. Er solle sich dem Gericht nicht stellen und es den Anwälten ermöglichen, "die Lage zu Ihrem Vorteil zu rekonstruieren", hieß es demnach in dem Schreiben an Williamson.

Bischof bestritt Existenz von Gaskammern

Williamson hatte in einem Priesterseminar der Piusbruderschaft bei Regensburg in einem Interview des schwedischen Fernsehens den Holocaust geleugnet. Er bestritt dabei die Existenz der Gaskammern. Wegen dieser Aussagen hatte das Regensburger Amtsgericht einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung in Höhe von 12.000 Euro gegen Williamson verhängt. Weil dieser Einspruch gegen den Strafbefehl einlegte, kommt es zur Hauptverhandlung. Sein Anwalt teilte kurz vor dem Prozess mit, dass Williamson nicht selbst vor Gericht erscheinen wird.

Papst hob Exkommunikation auf

Die deutsche Piusbruderschaft wandte sich auf ihrer Homepage derweil erneut gegen die Aussagen Williamsons. Sie habe sich bereits vor einem Jahr eindeutig und unmissverständlich davon distanziert, erklärte Pater Andreas Steiner. Für Aufregung hatten die Aussagen des Briten vor allem deshalb gesorgt, weil praktisch zeitgleich mit deren Bekanntwerden Papst Benedikt XVI. im Januar vergangenen Jahres die Exkommunikation von Williamson und drei weiteren traditionalistischen Pius-Bischöfen aufhob.

 

 

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