Orientierung

Sonntag 22. 01. 2006, 12.30 Uhr, ORF2
Montag 21. 01. 2006, 12.05 Uhr, ORF2
Donnerstag 24. 01. 2006, 14.00 Uhr, 3sat

 

 

Diskussion: "Megatrend Religion" oder "Gewohnheitsatheismus"?

"Wer die Säkularisierung in Frage stellt", so stellt der evangelische Theologe Ulrich Körtner in seinem bislang letzten Buch "Wiederkehr der Religion?" fest, "muss mit einem denkbar weiten Religionsbegriff arbeiten, der selbst noch Fußballleidenschaft, Popkultur und Kunstgenuss als quasireligiös (….) interpretiert und das Phänomen Religion in der Freizeitgesellschaft, in der Werbung und im Wirtschaftsleben ausfindig macht." Vielmehr, so formulierte es Körtner auch in einem ORIENTIERUNG-Gespräch, sei bei uns "Gewohnheitsatheismus" anzutreffen. Von einem vielfach georteten "Megatrend Religion", so Körtner sinngemäß, könne wohl nicht gesprochen werden.

Gestaltung: Thomas Bogensberger; Länge: 2 Minuten 

 

Im ORIENTIERUNG-Studiogespräch: Paul M. Zulehner. Der katholische Pastoraltheologe spricht von einem "Megatrend zur Respiritualisierung" und mahnt, in der Betrachtung unterschiedlichster Glaubensformen, zu einer "empathischen Religionskritik".

 

 

Waidhofen a. d. Ybbs: EINE Kirche für Katholiken und Evangelische

Die "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" (18. bis 25. Jänner) erinnert an ein Ziel, das in weiter Ferne scheint – aber auch an fruchtbare ökumenische Zusammenarbeit, über Konfessionsgrenzen hinweg. Ein Beispiel dafür ist in Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich zu finden. Dort haben sich katholische und evangelische Christen, vor knapp einem Jahr, auf die gemeinsame Nutzung der traditionsreichen Bürgerspitalkirche geeinigt. Das sakrale Gebäude, in der Reformationszeit als evangelische Kirche genutzt, im Zuge der Gegenreformation dann rekatholisiert, steht nun Gläubigen beider Konfessionen offen. Allerdings: Jegliche Nutzung, so sieht es der Vertrag vor, der von Katholiken und Evangelischen unterzeichnet worden ist, muss stets im Einvernehmen mit der katholischen Pfarre geschehen. ORIENTIERUNG hat in Waidhofen/Ybbs nachgefragt, ob bzw. wie sich das ökumenische Projekt bislang bewährt hat.

Bericht: Barbara Krenn;  Länge: 7 Minuten

 

 

"Die Mutter der Bäume" – Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai

In ihrer Heimat Kenia wurde sie schon lange als "Mutter der Bäume" verehrt, durch die Verleihung des Friedensnobelpreises 2004 ist sie auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden: Wangari Maathai. Die nun preisgekrönte These der 1940 geborenen Kenianerin: Umweltrechte und Menschenrechte sind nicht voneinander zu trennen. Mit Verfolgung und Verleumdung hatte Wangari Maathai anfangs zu kämpfen. Die von ihr gegründete Aufforstungsbewegung "Green Belt Movement" war dem früheren Regime in Kenia ein Dorn im Auge. Maathai, die erste promovierte Frau Kenias, ließ sich jedoch nicht beirren. Rund 30 Millionen neu gepflanzte Bäume im ganzen Land sind das Ergebnis. Bei ihren Kampagnen stützt sich die jetzige Vize-Umweltministerin, die eine kirchliche Schule besucht hat, auch immer wieder auf Zitate aus der Bibel.

Bericht: Mathilde Schwabeneder; Länge: 8 Minuten

 

 

Webcast-Aktion: "Was [mir] heilig ist"

Video-Beiträge von ORF-Seherinnen und –Sehern auf der Internetplattform religion.ORF.at – das ist die Grundidee der ersten Webcast-Aktion der ORF-Hauptabteilung Religion im Fernsehen. Rund 40 Beiträge sind in den vergangenen Wochen eingelangt, sehr unterschiedlich gestaltete Videos, die verschiedenste Zugänge zum Thema "Was – mir – heilig ist" aufzeigen. Das aktuelle ORIENTIERUNG-Beispiel: ein berührender Beitrag von Edda Colin, die ihre schwere Krankheit zum Ausgangspunkt für Überlegungen zum Thema "heilig" genommen hat. Heilig nämlich, so die Künstlerin – die auch die Musik für den Video-Beitrag selbst komponiert hat -  sei für sie jeder bewusst gelebte Moment.

Beitrag: Edda Colin; Länge: 4 Minuten