Frankreich: Pfingstmontag ab
2005 nicht mehr schulfrei
Der Pfingstmontag ist ab 2005
in den französischen Schulen kein Feiertag mehr.
Wie
Erziehungsminister Francois Fillon in Paris mitteilte, hat Ministerpräsident
Jean-Pierre Raffarin den Schulbehörden eine entsprechende Weisung erteilt.
Ausnahmen könne es nur dort geben, wo "starke örtliche
Traditionen" es nötig machten, so Fillion laut "Kathpress".
Katholische Schulen und Verantwortliche der Kirche hatten sich gegen die
Abschaffung des Pfingstmontags als Feiertag gewandt. Sie verwiesen vor allem
darauf, dass das lange Pfingstwochenende von Verbänden und Organisationen für
Wallfahrten und Zusammenkünfte genutzt werde. Mehrere Abgeordnete der
Regierungspartei UMP erklärten unterdessen, sie bevorzugten die Streichung
eines Tages der Herbstferien.
Am Pfingstmontag soll auch
gearbeitet werden
In
Frankreich war im Frühjahr des heurigen Jahres beschlossen worden, einen
zusätzlichen Arbeitstag einzuführen, um damit die Alten- und
Behindertenversorgung zu finanzieren. Entgegen ursprünglichen Plänen wurde
aber nicht der Pfingstmontag zum Werktag erklärt. Vielmehr bleibt es
Tarifpartnern und Betrieben überlassen, wie die Mehrarbeit geleistet wird.
Dazu können auch Ausgleichstage für Arbeitszeitverkürzung oder
Urlaubstage genutzt werden. Nur wenn es keine Einigung gibt, soll an den
Pfingstmontagen gearbeitet werden.
Raffarin will an Verhältnis
von Kirche und Staat nichts ändern
An
dem bestehenden Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat möchte
Premier Raffarin nichts ändern. Eine Reform des seit 1905 geltenden
Gesetzes würde das Gleichgewicht im Land stören, erklärte Raffarin laut
französischen Medienberichten vom Mittwoch. Zuvor hatte sich der französische
Wirtschaftsminister und designierte Vorsitzende der Regierungspartei UMP,
Nicolas Sarkozy, für eine Reform des Gesetzes ausgesprochen. Er plädierte
für eine Förderung des Baus von Gotteshäusern durch staatliche Zuschüsse
und für größere Steuervorteile bei Spenden an Religionsgemeinschaften.
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