Erfüllte Zeit

Tausende Österreicher kehren jährlich der römisch-katholischen Kirche den Rücken. Ihre Bewegungsgründe sind unterschiedlich. Sie reichen von dem Unzufriedensein mit der Kirchensteuer, durch einen unangenehmen Vorfall mit dem Pfarrer, bis hin zu verschiedenen Affären innerhalb der kirchlichen Hierarchie. Doch es gibt auch Menschen, die nach Jahren den Wiedereintritt in die Kirche wagen. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung ist meistens etwas Unerwartetes: eine Krankheit, der Tod eines Nächsten, der Wunsch, kirchlich heiraten zu dürfen, oder einfach das Bedürfnis, in der Gemeinschaft der Gläubigen wieder zu sein. Die Wiederaufnahme in die Kirche geschieht normalerweise in Form einer schlichten Feier zusammen mit dem jeweiligen Pfarrer, zwei Zeugen und eventuell anderen gewünschten Personen. Dabei bekennt sich die betroffene Person zum Glauben der Kirche und schließt wieder Frieden mit ihr. Nach der Wiederaufnahme kann man wieder am sakramentalen Leben teilnehmen und auch alle anderen Rechte und Pflichten als Katholik wahrnehmen. Die von früher offenen Kirchenbeiträge werden nachgesehen. Im ersten Jahr ist man von der Kirchensteuer sogar befreit.

Gestaltung: Georg Motylewicz