Erfüllte Zeit

28. 07. 2002, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr

 

 

"Die Gleichnisse vom Schatz und von der Perle" (Matthäus 13, 44-52) 

Kommentar: Prof. Philipp Harnoncourt

 

 

 

Religiöse Vielfalt im Libanon

 

Als Schweiz des Orients wurde der Libanon immer wieder bezeichnet - ein kleines aber reiches Land, ein Zentrum der Geld- und Bankenwirtschaft. Ein Image, das durch den Bürgerkrieg obsolet geworden ist.

 

Die religiöse Landschaft im Libanon ist vielfältig: 18 verschiedene Gemeinschaften leben dort zusammen. Christen der verschiedensten Traditionen, schiitische und sunnitische Muslime sowie die kleine Minderheit der Drusen - sie alle tragen zur religiösen Vielfalt im Libanon bei. Die Drusen verbinden islamisches Erbe mit außerislamischen mystischen Elementen.

 

Diese Buntheit stellt - bei allen Problemen, die sie auch mit sich bringt - einen Reichtum dar. Der Libanon ist ein Mikrokosmos, in dem multi-religiöses Zusammenleben seit vielen Jahrhunderten erprobt wird. Zwar hat der Bürgerkrieg bittere Erinnerungen hinterlassen, doch unterstreichen heute alle: es war kein Kampf Christentum gegen Islam. Und  wie immer die Vergangenheit aussieht - die Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten.

 

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

 

 

 

Clemens von Alexandrien

 

Unser Ziel ist, zu zeigen, dass nur der erleuchte Mensch heilig und fromm ist und allein den wahrhaften Gott so verehrt, wie es Gott würdig ist. Gottes würdig – woraus folgt: gottgeliebt und gottliebend.

 

Also weder an umgrenzenden Orten, noch auserwählten Heiligtümern, noch an gewissen ausgezeichneten Festen und Tagen, sondern durch das ganze Leben ehrt der Erleuchtete seinen Gott, an jedem Orte, ob er nun ganz für sich ist oder andere um sich hat, die denselben Glauben mit ihm teilen - er ehrt ihn, sagt ihm Dank für Erkenntnis und rechten Wandel.

 

Wenn schon der nahe Umgang mit einem guten Menschen durch Hochachtung und Ehrfurcht den Gefährten fortwährend zum Besseren formt: wie sollte der, der immer Gott nahe ist durch Erkenntnis und Leben und Danksagung - wie sollte ein solcher nicht fortwährend besser werden, als er war, in jeder Hinsicht: in Tat und Wort und Gesinnung zumal?

So verhält es sich denn in der Tat mit dem, der die Überzeugung hat, dass Gott überall gegenwärtig ist - nicht von gewissem begrenztem Raum umschlossen, so dass man wähnen konnte, einmal ohne ihn zu sein und sich gehen zu lassen nach seiner Begierde, sei es bei Tag oder Nacht. Nein, durch das ganze Leben haben wir heilige Zeit, in der Gewissheit, dass Gott uns überall nahe ist. Ihn lobend bauen wir die Felder, ihm singend fahren wir auf dem Meere und pflegen jeden anderen Beruf nach den besonderen Regeln seiner Kunst. Besonders nahe seinem Gott ist der Erleuchtete, Ernst und Fröhlichkeit verbindend in allem seinem Tun: Ernst, weil er dem Göttlichen zugewendet ist - Fröhlichkeit, weil er zu schätzen weiß die menschlichen Güter, die uns Gott gegeben hat.

 

 

 

"Eine Gemeinde entsteht" -
Die neue Kirche in der Wiener Donaucity

 

Ein Drittel Büroräume, ein Drittel Wohnungen, ein Drittel „öffentlicher Raum“: so skizzierten die Städteplaner die neue Wiener Donaucity – und planten auch eine katholische Kirche. Heute steht das architektonisch interessante Gotteshaus des renommierten Architekten Heinz Tesar fertig zwischen Andromedatower und Austria-Center, zwischen der UNO-City und halbfertigen Wohnblöcken.

 

Die Kirche „Christus, Hoffnung der Welt“ wurde vor eineinhalb Jahren eingeweiht – eine Gemeinde im traditionellen Sinn gab es nicht. Sonntag für Sonntag suchte Pater Albert Gabriel nach Kommunionhelfern, Lektoren für die Lesung, nach Ministranten, Helfern für den Pfarrkaffee, etc.

 

Viele kommen aus Neugierde in „den schwarzen Würfel mit dem weissen Kreuz“ nach Kaisermühlen, einige bleiben. Eine Gemeinde entsteht; lebendig und international.

 

Gestaltung: Maria Harmer

 

 

Kontakt:

Kirche in der Donau-City

„Christus, Hoffnung der Welt“

Rektor Pater Albert Gabriel

Donaucitystrasse 2

1220 Wien

Tel. 01 / 263.09.52

Fax: DW 24

donau.city.kirche@aon.at

http://www.donaucitykirche.at/

 

 

Buchtip:

Bildband

Heinz Tesar

Christus Hoffnung der Welt, Wien

Edition Axel Menges Stuttgart / London 2002

ISBN 3-930698-42-0