News 01. 09. 2006 |
Der Papst betete am "Antlitz Christi"Papst Benedikt XVI. hat am Freitag im Abruzzen-Dörfchen Manoppello vor einer der kostbarsten Reliquien der katholischen Kirche gebetet: Dem so genannten "Schweißtuch der Veronika".Benedikt XVI. war am Morgen zu dem rund zweistündigen Besuch mit dem Hubrauscher nach Manoppello gekommen. Tausende Gläubige begrüßten das Kirchenoberhaupt mit "Viva il Papa!" (Es lebe der Papst). "Danke für Euren Enthusiasmus und Euren Glauben", sagte Benedikt. In der kleinen Kirche des Ortes, wo sich das Heiligtum befindet, betete Joseph Ratzinger zirka zehn Minuten lang vor dem hauchdünnen Tuch aus Muschelseide mit dem "Volto Santo" - dem heiligen Antlitz Christi. Notleidende "tragen das Antlitz Jesu"In einer Ansprache rief der Papst in Manoppello zur persönlichen Begegnung mit Christus auf. "Das Antlitz Jesu zu suchen, muss das Streben der Christen sein", sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Vorbilder dieser Suche seien die Heiligen, die das Angesicht Gottes besonders in den Armen und Notleidenden erkannt hätten. Vor dem Hintergrund der großartigen Gebirgskulisse der Abruzzen und des jeweils am 1. September ökumenisch begangenen "Schöpfungstages" forderte der Papst auch zum Schutz der Natur auf. Dieses "große Geschenk Gottes" sei immer stärker der Gefahr der Zerstörung ausgesetzt. Eine der wertvollsten ReliquienDie Ortschaft Manoppello feiert dieses Jahr das 500. Jubiläum seit der Ankunft des "Schweißtuchs", das nach der Überlieferung eine Frau aus Jerusalem dem zum Kreuzestod verurteilten Jesus auf dem Weg vom Gerichtshaus zur Hinrichtungsstätte Golgotha gereicht hat und das Jahrhunderte lang in der Christenheit als eine der wertvollsten Reliquien des Glaubens an Christus verehrt wurde. Der von Kapuzinermönchen in dem Abruzzenstädtchen aufbewahrte 17 mal 24 Zentimeter große Schleier ist seit 1646 ausgestellt, nachdem es eine lokale Adelsfamilie den Mönchen geschenkt hatte. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Reliquie, die zwischen 1608 und 1618 aus den Vatikanischen Archiven entwendet wurde. Zu ihr beten alljährlich über eine Million Gläubige.
Korrespondentenbericht: - Benedikt besucht mysteriöse Reliquie
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