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News 29. 01. 2007 |
Polens Bischöfe lassen ihre kommunistische Vergangenheit überprüfenAlle 44 Diözesanbischöfe Polens wollen ihre Vergangenheit prüfen lassen. Zu diesem Zweck wandten sie sich an die kirchliche Historische Kommission mit der Bitte, im Institut für das Nationale Gedächtnis (IPN) nach ihren Dokumenten zu suchen.Im IPN werden die Akten der kommunistischen Geheimpolizei (SB) aufbewahrt. Die Kommission arbeite auf Hochtouren, sagte kürzlich der Erzbischof (Diözese Warszawa Praga), Leszek Slawoj Glodz, der als Verbindungsmann zwischen den Bischöfen und der Kommission tätig ist. Sobald die Kommission alle nötigen Unterlagen untersucht habe, werde sie ihre Ergebnisse dem Präsidium der Bischofskonferenz vorstellen. Das Präsidium werde sie dann dem Papst zukommen lassen. Und nur der Papst werde entscheiden, was mit den Bischöfen, die mit der SB zusammengearbeitet haben, geschehen solle. Es ist noch unklar, ob auch die Namen der betroffenen Bischöfe veröffentlicht werden sollen. Wielgus-Rücktritt als AnlassMan wisse noch nicht, wann die Kommission ihre Arbeit beendet habe, gab inzwischen der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Pater Jozef Kloch, bekannt. Mit diesem Präzedensfall seien die Bischöfe jedoch die erste gesellschaftliche Gruppe, die das Problem der kommunistischen Vergangenheit lösen wolle, unterstrich Erzbischof Glodz. Geistliche gehören in Polen nicht zu denjenigen, die laut Lustrationsgesetz eine Prüfung der kommunistischen Vergangenheit durchführen müssen. Die Entscheidung, die eigenen SB-Akten untersuchen zu lassen, trafen die Bischöfe am 12. Jänner, ein paar Tage nach dem spektakulären Rücktritt des neuen Warschauer Metropoliten, Erzbischof Stanislaw Wielgus wegen seiner früheren Kontakte zum Geheimdienst. Die Akten der anderen Bischöfe werden später untersuchtNach den Diözesanbischöfen sollen auch die SB-Akten der anderen 89 Bischöfe (Hilfsbischöfe und Senioren) untersucht werden. Die kommunistische Vergangenheit der anderen Geistlichen werden demnächst spezielle Kommissionen in den Diözesen durchleuchten. Erzbischof Glodz hatte entsprechende Fragebogen an alle Priester in seiner Diözese gesandt. Die Antworten auf Fragen bezüglich Schikanen, Verfolgung oder Kontakten seitens der SB erwartet er bis zum 15. Februar.
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