News 27. 02. 2007

Erzbischof Sokol gibt Geheimdienst-Kontakte zu 

Der Erzbischof von Bratislava-Trnava (Preßburg-Tyrnau), Jan Sokol, hat erstmals zugegeben, Kontakt zum früheren kommunistischen Geheimdienst StB gehabt zu haben.

Bisher hatte Sokol stets dementiert, Informationen an die Statna bezpecnost (StB) der früheren Tschechoslowakei weitergegeben zu haben. Noch vor wenigen Tagen hatte Sokol erklärt, er habe dem StB "weder in mündlicher noch in schriftlicher Form" irgendeine Nachricht zukommen lassen. In einer am Dienstag von der Katholischen Bischofskonferenz in seinem Namen veröffentlichten Stellungnahme korrigierte er dies erstmals. Zugleich schränkte er aber ein, seine Treffen mit StB-Mitarbeitern seien "erzwungen" und für ihn "erniedrigend" gewesen. Außerdem hätte er dabei stets das Interesse der Kirche geschützt. Unter anderem habe er nur unschädliche Informationen weitergegeben, und damit die Staatssicherheit von Grundlegenderem "abgelenkt".

Geheimdienst führte Sokol als "Kandidat" und als "Agent"

Seit 2005 hat das staatliche Institut des nationalen Gedenkens (UPN) alle slowakischen Stasi-Akten öffentlich zugänglich gemacht. Sokol war laut den vom UPN veröffentlichten StB-Dokumenten jahrelang als "Kandidat" geführt worden und 1989 zum "Agenten" aufgestiegen - kurz bevor er mit staatlicher Zustimmung Erzbischof wurde.

 

 

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Webcast:

- Orientierung, 04. 02. 2007: Jan Sokol – ein Bischof unter „Spitzelverdacht“

 

 

 
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